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Wichtige Weichenstellungen bei Westfalen Weser

Der Regionalversorger hat ein wirtschaftlich erfolgreiches Jahr hinter sich. Im Zentrum standen dabei diverse Digitalisierungsprojekte und der Ausbau der Elektromobilität.
02.07.2020

Positive Jahresbilanz – Die Geschäftsführer der Westfalen-Weser-Gruppe (von links): Jürgen Noch, Stephan Nahrath und Andreas Speith mit einem Elektroauto vor dem Verwaltungsgebäude.

Die Westfalen Weser Gruppe hat im vergangenen Jahr den Konzernumsatz auf rund 899 Mio. Euro gesteigert. Das in Ostwestfalen beheimatete Unternehmen erwirtschaftete dabei einen Jahresüberschuss von 40,7 Mio. Euro, das Geschäft des kommunalen Versorgers ist weigehend reguiert. Die Investitionen wurden im Geschäftsjahr 2019 weiter erhöht auf mehr als 100 Mio. Euro. Das Geld floss im Wesentlichen in die Erhaltung der Versorgungssicherheit. Insbesondere auch in die Sicherheit des Netzes, in das über 33.000 dezentrale Energieanlagen einspeisen.

Zwei neue Gesellschafter

An dem Unternehmen, das aus den beiden Tochterunternehmen der Westfalen Weser Netz und der Energieservice Westfalen Weser sowie einer Beteiligungs- und Dienstleistungsgesellschaft besteht, sind 56 Kreise und Kommunen beteiligt. Auch im vergangenen Jahr kamen mit Blomberg und Hohnhorst zwei neue Anteilseigner hinzu. Neben einem neuen Markenauftritt für die ganze Gruppe standen 2019 einmal mehr Digitalisierungsthemen im Zusammenhang mit der Energiewende im Unternehmensfokus.

Ausbau des Funknetzwerks

So ist der Ausbau eines separaten Funknetzwerks auf Basis der 450-MHz-Funkfrequenz weiter voran geschritten. Inzwischen sind 13 der geplanten 38 Sendeeinheiten auf eigenen Masten oder an Windkraftanlagen installiert. Mit dem System werden die Daten der intelligenten Messsysteme (Stromzähler) sicher, zuverlässig und wirtschaftlich per Funk übertragen. Westfalen Weser kooperiert in diesem Bereich mit anderen Energieversorgern und Netzbetreibern.

LoraWAN-Anwendungen im Test

Auch auf anderen Gebieten hat der Infrastrukturdienstleister ebenfalls seine Innovationsfreude bewiesen. Die Elektromobilität ist mit dem Ausbau der Ladeinfrastruktur im Netzgebiet weiter vorangeschritten. Die Caritasverbände und -einrichtungen im gesamten Erzbistum Paderborn beginnen damit, ihre Fahrzeugflotte im großen Umfang auf E-Mobilität umzustellen. Westfalen Weser stellt die aufwändige technische Infrastruktur dafür sicher. Mit der Kooperation zur Nutzung des Funk-Kommunikationssystems LoRaWAN (Long Range Wide Area Network) wurden in Pilotprojekten zukünftige Nutzungsmöglichkeiten wie etwa Parkraumanzeigen oder die Messung von Grundwasserpegelständen entwickelt und getestet.

Forschungsprojekt soll Netzausbaukosten vermeiden helfen

Verknüpft werden einige dieser innovativen Techniken im Forschungsprojekt SynErgieOWL, an dem neun weitere Projektpartner beteiligt sind. Ziel ist, die volatile Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien wie Wind und PV und elektrische Lasten wie Elektromobilität und Wärmeanwendungen möglichst auf der niedrigsten Spannungsebene auszugleichen. Damit könnte ein kostenintensiver Netzausbau vermieden oder verringert werden. (hoe)