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Windfarm statt Atombomben-Lager

Juwi baut in Rheinland-Pfalz drei Windräder auf ehemaligem Militärgelände.
10.05.2019

Während des kalten Krieges wurden dort wohl Atomsprengköpfe gelagert, nun soll an dieser Stelle im rheinland-pfälzischen Donnersbergkreis ein Windpark entstehen. Rund 50 Kilometer nördlich von Kaiserslautern hat der Projektentwickler Juwi mit dem Aufbau von drei Vestas-Windrädern mit einer Leistung von jeweils 3,45 Megawatt begonnen.

Das frühere Militärgelände in der Nordpfalz wurde zunächst von der US-Armee und zuletzt von der Bundeswehr genutzt. Seit etwa zehn Jahren liegt es nun brach.

Ein ganz spezieller Standort

"Es ist schon ein ganz spezieller Standort. Mit seinen halbverfallenen Gebäuden und der Natur drum herum, die sich in den vergangenen Jahren das Gelände immer weiter zurückerobert hat, versprüht er eine ganz eigene Atmosphäre", berichtet Projektleiter Sebastian Weber. Einer der Türme entsteht unmittelbar neben einem ehemaligen Hubschrauberlandeplatz, überall finden sich Reste der einstigen militärischen Nutzung: Baracken, Bunker und sogar noch ein einsamer Basketballkorb als Überbleibsel der US-Armee.

Bereits 2012 hatte Juwi mit der Entwicklung des Parks begonnen, im Oktober 2017 erhielt das Unternehmen schließlich die BImSchG-Genehmigung. Alle Anlagenstandorte mussten genau auf militärische Überreste untersucht werden; auch in puncto Naturschutz war das Projekt komplex.

Jetzt wachsen bereits die Türme auf 149 Meter in die Höhe – und wenn alles läuft wie geplant, wird der Aufbau der drei Anlagen noch vor Ende Mai abgeschlossen sein. (wa)