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Wintershall Dea bekommt niedrigere Öl- und Gaspreise zu spüren

Niedrigere Öl- und Gaspreise haben im abgelaufenen Jahr auf den Gewinn gedrückt. Vorstandsvorsitzender Mario Mehren zeigt aktuelle Gegenmaßnahmen auf.
18.03.2020

Vorstandsvorsitzender Mario Mehren zeigt die Gegenmaßnahmen des Konzerns auf.

Der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea rechnet mit einem herausforderndes Gesamtjahr. "2020 wird als Jahr der Krisen eingehen", sagte Vorstandschef Mario Mehren am Mittwoch während einer Online-Pressekonferenz. In den ersten beiden Monaten des Jahres hätte es bereits ein hohes Maß an Unsicherheit in der Weltwirtschaft gegeben. Mit dem neuartigen Coronavirus sei ein weiterer Belastungsfaktor hinzugekommen. Dies werde sich vor allem im ersten und zweiten Quartal erheblich negativ auswirken. Zudem brach der Ölpreis Anfang März ein.

"Wir befinden uns mitten in einem Ölpreiskrieg zwischen Saudi-Arabien, Russland und anderen Nationen", sagte Mehren. Bislang sei die Produktion des Unternehmens trotz der Coronavirus-Pandemie stabil. Für 2020 rechnet Mehren mit Öl- und Gaspreisen deutlich unter dem Vorjahresniveau. Allerdings sei eine seriöse Prognose für den Ölpreis in diesem Jahr wegen den hohen Schwankungen nicht möglich. Um einen positiven Barmittelzufluss generieren zu können, brauche Wintershall Dea 2020 einen Ölpreis von 35 bis 40 US-Dollar je Barrel (159 Liter), fügte er hinzu. Die Produktionskosten seien im Jahresvergleich um 20 Prozent auf 4,1 Dollar je Fass zurückgegangen.

Dividendenauszahlungen auf STammaktien ausgesetzt

Insgesamt erzielte Wintershall Dea einen EBITDAX im Jahr 2019 von 2,83 Milliarden Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Überschuss sank 2019 auf 879 Millionen Euro. Die niedrigeren Preise konnten auch eine höhere Produktion und Sparmaßnahmen nicht ausgleichen.

Die Produktion lag 2019 mit 642.000 Fass pro Tag rund neun Prozent höher als ein Jahr zuvor. 2020 soll sie im Schnitt 600.000 bis 630.000 Barrel betragen. Zudem will Wintershall Dea am Ende des Jahres mit 1,2 bis 1,5 Milliarden Euro etwas weniger für Investitionen ausgegeben haben als 2019 mit knapp 1,7 Milliarden Euro. Außerdem werden die Dividendenzahlungen auf Stammaktien ausgesetzt.  (dpa/gun)