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Winterwetter sorgt in Texas für «astronomische» Stromrechnungen

Im US-Bundesstaat Texas haben kalte Temperaturen und Engpässe bei der Energieversorgung den Einwohnern explosionsartig angestiegene Stromrechnungen beschert.
22.02.2021

Menschen warten in einer Schlange, um Behälter mit Wasser aus einem Zapfhahn in einem Park zu füllen. In Texas wurden sieben Millionen Einwohner angewiesen, Leitungswasser vor dem Trinken abzukochen, nachdem in Folge einer arktischen Kaltfront Wasserrohre eingefroren sind und andere Leitungen beschädigt wurden.

Medienberichten zufolge stiegen die Stromrechnungen vieler Texaner um ein Vielfaches auf Tausende US-Dollar an. Ein Mann in einem Vorort der Metropole Dallas habe eine Rechnung von knapp 16 752 US-Dollar (etwa 13 830 Euro) erhalten, berichtete die «New York Times». Gouverneur Greg Abbott suchte nach Lösungen, die Betroffenen bei den in die Höhe geschossenen Kosten zu unterstützen, wie sein Büro am Sonntag (Ortszeit) mitteilte.

Der Strommarkt in dem Bundesstaat im Süden der USA ist stark dereguliert und bei bestimmten Anbietern an den schwankenden Großhandelspreis gebunden. Als infolge des Extremwetters vielerorts der Strom ausfiel und die Nachfrage das Angebot überstieg, habe dies bei betroffenen Kunden zu einem «astronomischen» Anstieg der Kosten geführt, schrieb das Blatt. Weitere Einwohner von Texas stellten ihre oft tausende US-Dollar betragenden Rechnungen bei sozialen Medien ins Netz.

Bundesstaat sucht Lösung für Betroffene

Sie sollten Abbott zufolge nicht allein auf den Kosten sitzen bleiben. Der Bundesstaat suche in dem Fall nach Lösungen, kündigte sein Büro an. Bis dahin werde Betroffenen bei Nichtzahlung der Rechnung kein Strom abgestellt. Zudem sollten Anbieter zunächst keine weiteren Rechnungen ausstellen.

Texas war von dem US-Wintersturm in den vergangenen Tagen am stärksten betroffen. Mehr als vier Millionen Haushalte waren nach Schneefall und eisigen Temperaturen zeitweise ohne Strom. Behördenangaben zufolge waren am Sonntag noch immer Haushalte von der Versorgung abgeschnitten. (dpa/sg)

Siehe auch: Wegen der aktuell eisigen Temperaturen im US-Bundesstaat Texas rechnet der deutsche Energiekonzern RWE mit finanziellen Einbußen.