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Zukunftsmarkt Wasserstoff - Thyssenkrupp Nucera will kräftig wachsen

Das Thyssenkrupp-Tochterunternehmen Nucera baut Elektrolyseure. Verträge für 150 Module sind bereits unterschrieben.
18.12.2023

Nordrhein-Westfalen, Dortmund: Werner Ponikwar (l), Vorstandsvorsitzender, und Arno Pfannschmidt, Finanzvorstand, stehen vor Beginn der Bilanz-Pressekonferenz des Elektrolyseur-Herstellers Thyssenkrupp Nucera hinter einem Modell eines Elektrolyseur Moduls.

Der Elektrolyse-Spezialist Thyssenkrupp Nucera will in den kommenden Jahren kräftig von der weltweit steigenden Nachfrage nach klimaneutral erzeugtem Wasserstoff profitieren.

Für das aktuelle Geschäftsjahr 2023/24 kündigte der Elektrolyseur-Hersteller am Montag ein Umsatzwachstum im mittleren zweistelligen Prozentbereich an. 2022/23 war der Umsatz bereits um 70 Prozent auf 653 Millionen Euro gestiegen.

Im Juli war das Unternehmen an die Börse gebracht worden. Der Industriekonzern Thyssenkrupp hält 50,2 Prozent.

Nucera sitzt in Dortmund und beschäftigt weltweit rund 750 Menschen. Im laufenden Geschäftsjahr sollen insgesamt «einige hundert» neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinzukommen.

Neben Wasserstoff-Elektrolyseuren baut Nucera seit vielen Jahrzehnten Anlagen für die Chlor-Alkali-Elektrolyse, bei der aus einer Salzlösung mit Hilfe von Strom Chlor und Alkalilauge hergestellt werden.

Modulbauweise bei Elektrolyseuren

Nucera baut Elektrolyseure in Modulbauweise, die jeweils bis zu 20 Megawatt Strom aufnehmen können. In großen Projekten sollen mehrere solcher Module parallel arbeiten.

Die ersten vier Standardmodule seien bereits ausgeliefert worden, sagte Vorstandschef Werner Ponikwar am Montag. Im Frühjahr soll die erste Anlage in den USA in Betrieb genommen werden.

Gewinn kräftig gestiegen - aber Hochlauf des Geschäfts teuer

Nucera sei in einer hervorragenden Position, die Chancen von grünem Wasserstoff zu nutzen, so Ponikwar weiter. Er verwies auf bestehende Verträge zur Herstellung von Wasserelektrolyse-Anlagen mit einer Kapazität von mehr als drei Gigawatt.

Dies entspreche einer Produktion von mehr als 150 Modulen. Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2025/26 wolle man jährlich fünf Gigawatt Elektrolyseleistung zur Verfügung stellen können, also gut 250 Anlagen liefern können.

Gute Zahlen in 2023

Auch beim Gewinn legte Nucera im vergangenen Geschäftsjahr kräftig zu. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg von 8,8 Millionen auf 23,8 Millionen Euro.

Das Hochlaufen des Wasserstoffgeschäfts mit großen Investitionen werde die Ergebnisse im laufenden Geschäftsjahr jedoch belasten, wie das Unternehmen erläuterte. (dpa/pfa)