Wasser

Donau: Neuer Sechs-Jahres-Plan für den Gewässerschutz

Der zweitlängste Fluss Europas ist bereits sehr viel sauberer geworden. Doch weitere Anstrengungen sind notwendig. Immerhin beziehen 20 Mio. Menschen ihr Trinkwasser aus der Donau.
09.02.2022

Rund 30 Prozent weniger Schadstoffe aus Kläranlagen gelangen heute in die Donau und ihre Zuflüsse als noch 2015. Hier die Donau im Altmühltal in Bayern.

Die Ministerkonferenz der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD) hat den Bewirtschaftungsplan für die kommenden sechs Jahre beschlossen. Damit wollen die Staaten im gesamten Donauraum die Verschmutzung der Donau weiter verringern. Gleichzeitig nahmen die Teilnehmer:innen den Managementplan nach der EU-Hochwasserrisikomanagement-Richtlinie und eine Ministererklärung an. Neben Deutschland nahmen hochrangige Vertreter:innen aller 15 Vertragsparteien des Donauschutzübereinkommens teil.

An der Donau leben 80 Mio. Menschen und 20 Mio. Menschen trinken das Donauwasser. Die Hauptverschmutzer des Flusses sind Öl, Schwermetalle, aber auch Dünger, Pestizide und Waschmittelreste.

Fokus auf Abwassereinleitungen

„Heute gelangen rund 30 Prozent weniger Schadstoffe aus Kläranlagen in die Donau und ihre Zuflüsse als noch 2015. Das gelang vor allem durch Investitionen in moderne Technik sowie eine verbesserte Abwasserinfrastruktur im gesamten Donauraum“, sagte Bettina Hoffmann, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium. Zudem konnte der Eintrag an Nährstoffen aus der Landwirtschaft in sechs Jahren um 20 Prozent gesenkt werden. Trotz vieler Fortschritte seien noch immer Anstrengungen in allen bisherigen Handlungsfeldern notwendig, „um das wertvolle Ökosystem Donau zu verbessern“.

Der neue Bewirtschaftungsplan der IKSD setzt auf eine weitere Modernisierung der Abwasserinfrastruktur im Donauraum. In den vergangenen 15 Jahren haben die Donaustaaten bereits 28 Mrd. Euro allein dafür investiert. Dadurch konnte die an vielen Stellen noch immer hohe Wasserverschmutzung erheblich verringert werden.

Grenzüberschreitende Warnsysteme

Diesen erfolgreichen Weg wollen die Staaten im Donaueinzugsgebiet auch weiterhin gehen und weitere zielführende Maßnahmen ergreifen, die im Bewirtschaftungsplan festgehalten sind. Im Fokus steht der kontinuierliche Expertenaustausch über Erkenntnisse und neue wissenschaftliche Methoden. Ziel ist es, bestehende Gefahrenquellen zu reduzieren und beispielsweise die Standsicherheit von Dämmen in Absetzbecken für den Bergbau zu verbessern. Auch soll das grenzüberschreitende Warn- und Alarmsystem von Expert:innen regelmäßig überprüft werden. (hp)