„Experten der eigenen Daseinsvorsorge“
In vielen Ländern der Welt ist die Verfügbarkeit von sauberem Wasser keine Selbstverständlichkeit. Deshalb unterstützt das Bundesentwicklungsministerium (BMZ) die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Betreibern auf kommunaler Ebene.
Deutsche kommunale Wasser- und Abwasserunternehmen greifen lokalen Akteuren dabei nicht nur mit technischem Know-how unter die Arme, sondern auch mit betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Kenntnissen. Das ist ein Ziel des 2019 gestarteten Pilotvorhabens „Betreiberplattform zur Stärkung kommunaler Partnerschaften weltweit“.
Nachhaltig statt punktuell
Denn Entwicklungsländer benötigen neben technischem Know-how vor allem auch betriebswirtschaftliche und organisatorische Kenntnisse. Hier können deutsche kommunale Wasser- und Abwasserunternehmen unterstützen.
Während das in der Vergangenheit zumeist nur punktuell im Rahmen von Projekten der Entwicklungszusammenarbeit genutzt wurde, setzt die Betreiberplattform auf die nachhaltige Unterstützung kommunaler Akteure. In den Betreiberpartnerschaften übernehmen kommunale Unternehmen eine zentrale Rolle in der betriebsunterstützenden Beratung.
Wechselseitiger Austausch
„Die Kommunalwirtschaft macht lokale Akteure langfristig zu Experten ihrer eigenen Infrastrukturen der Daseinsvorsorge“, sagt VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing.
Übrigens profitieren auch die kommunalen Unternehmen in Deutschland von diesem Austausch: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben die Möglichkeit, ihr Fachwissen in neuen klimatischen Bedingungen einzubringen und sich in sinnstiftenden Projekten zu engagieren, stellt der VKU fest. Das steigere die Attraktivität der Unternehmen als Arbeitgeber, bekämpfe den Fachkräftemangel und stelle die Kommunalwirtschaft auch in Deutschland zukunftssicherer auf.
Wachsendes Netzwerk
Und das Netzwerk wächst. Die anfänglichen vier Partnerschaften sind mittlerweile auf 23 angewachsen und leisten mit ihrem Engagement einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Sustainable Development Goals. 2023 kamen drei Partnerschaften aus dem Bereich der Entsorgungswirtschaft hinzu.
Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine entstanden 16 Solidaritätspartnerschaften mit Wasserversorgern in der Ukraine und Moldau. Diese Partnerschaften liefern nicht nur lebensnotwendige technische Hilfsgüter, sondern stehen ihren Partnern auch beratend zur Seite. Abgerundet wurde diese Krisenhilfe durch den „Logistic Hub“ für technische Hilfsspenden von GIZ und VKU. (hp)