Wasser

Umfrage: Sorge um Verschärfung der Wasserkrise

Einer Umfrage zufolge gehen viele Menschen in Deutschland, aber auch weltweit davon aus, dass als eine Folge die Wasser- und Lebensmittelpreise steigen werden. Höhere Kosten könnten Verhaltensänderungen bewirken.
09.11.2023

47 Prozent der Befragten gaben an, nicht genug darüber zu wissen, wie sie im Alltag Wasser sparen können.

Viele Länder der Erde kämpfen mit Wasserknappheit. Im Jahr 2023 zwangen schwindende Wasserstände Länder wie Frankreich, Spanien und die USA zu Einschränkungen der öffentlichen Versorgung. Eine vom Armaturenhersteller Grohe initiierte repräsentative Umfrage zeigt nun: Weltweit geht die Mehrheit davon, dass sich solche Engpässe in der Wasserversorgung in naher Zukunft verschlimmern.

Fast ein Viertel der Befragten (24 Prozent) ist bereits persönlich von Wasserknappheit betroffen, mehr als die Hälfte (51 Prozent) erwartet dies innerhalb der nächsten zehn Jahre. In Deutschland empfindet bislang nur eine Minderheit (neun Prozent) direkte Auswirkungen, allerdings gehen 46 Prozent davon aus, dass auch sie Wassermangel in den nächsten zehn Jahren persönlich betreffen wird.

Für die Umfrage – die auf eine ähnliche Studie im Jahr 2022 folgt – befragte das Marktforschungsunternehmen YouGov mehr als 7200 Menschen in Belgien, Frankreich, Deutschland, Marokko, den Niederlanden, den Vereinigten Arabischen Emiraten und den USA.

Mehr Sorgen in Berlin als in Bayern

In allen Ländern erwarten die Befragten für die Zukunft mehrheitlich eine verschärfte Wasserkrise: In Deutschland befürchten viele (73 Prozent), dass Wasserknappheit ihre persönlichen Wasser- und Lebensmittelkosten in den nächsten fünf Jahren wird steigen lassen.

Die Studie zeigt zudem: Wer in der jüngeren Vergangenheit selbst negative Auswirkungen erlebt hat, hat größere Sorgen als Menschen in weniger betroffenen Regionen. In Berlin etwa, wo die lokale Trockenheit im zurückliegenden Jahr öffentlich diskutiert wurde, rechnen 46 Prozent der Befragten mit steigenden Kosten für Wasser und Lebensmittel. In Bayern erwarten dies hingegen nur fünf Prozent.

Höhere Kosten reduzieren Verbrauch

Die Sorge vor Auswirkungen auf das eigene Leben ist darüber hinaus ein Schlüsselfaktor für die Bereitschaft, das eigene Konsumverhalten zu ändern: 74 Prozent der weltweit wie auch deutschen Befragten würden ihren Wasserverbrauch ändern, wenn es in ihrem Land an Wasser mangelte.

Immerhin 30 Prozent (27 Prozent der Deutschen) würden selbst dann ihr Verhalten nicht umstellen, wenn es gesetzliche Beschränkungen gäbe. Anders, wenn es ums Geld geht: Rund zwei Drittel wollen weniger verbrauchen, sollten die Kosten für Wasser oder Energie weiter steigen.

Mehr als die Hälfte der Deutschen duscht kürzer

Wie auch schon eine ähnliche Verbraucherbefragung der Berliner Wasserbetriebe ergeben hat,  ermittelte die YouGov-Umfrage für Grohe im Zusammenhang mit der Energiekrise Verhaltensänderungen beim Duschen. Der bereits 2022 festgestellte Trend setzte sich 2023 fort.

In Deutschland hatten 51 Prozent der Befragten vor einem Jahr ihr Duschverhalten geändert und entweder weniger, kürzer oder kälter geduscht als vor der Energiekrise. In diesem Jahr gaben dies 57 Prozent an.

Mehr Informationen über Wasserverbrauch

Das große Bewusstsein für Wasserknappheit und ihre Folgen sorgt gleichzeitig für ein wachsendes Informationsbedürfnis in der Bevölkerung: International geben 47 Prozent der Befragten an, nicht genug darüber zu wissen, wie sie im Alltag Wasser sparen können. Das Wissen über technologische Innovationen zu vergrößern, könne einen Eckpfeiler für einen dauerhaft nachhaltigeren Umgang mit begrenzten Wasservorräten bilden, stellt Grohe fest. (hp)