Breitband

Breitband: Bielefeld startet Millionen-Ausbau

In zehn bis zwölf Jahren soll es in Bielefeld ein flächendeckendes Glasfaserangebot geben. Dazu haben die Stadtwerke und ihre Telekommunikationstochter mit dem Anschluss bisher unterversorgter Gebiete begonnen. Gefördert wird es mit 23,3 Mio. Euro.
19.08.2019

Es geht los (von links): Stadtwerke-Geschäftsführer Martin Uekmann, Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen, Anke Recklies, Regierungsvizepräsidentin aus Detmold, Andreas Römer von der atene KOM GmbH sowie BITel-Geschäftsführer Josef Glöckl-Frohnholzer freuen sich, dass die weißen Flecken beseitigt werden.

Weiße Flecken finden sich in Bielefeld vor allem in den ländlich geprägten Randlagen des Stadtgebietes, auf dem Höhenzug des Teutoburger Waldes und in Gewerbegebieten. Bis Frühjahr 2022 möchten die Stadtwerke Bielefeld in Kooperation mit ihrer Telekommunikationstochter BITel rund 1900 Gebäude, darunter auch Gewerbeunternehmen und rund 60 Schulen sowie weitere Einrichtungen ans schnelle Internet anschließen.

Dazu verlegen sie Glasfaserleitungen bis in die Gebäude. Die Installation im Haus und die Auswahl eines Internetanbieters liegen in den Händen der Hausbesitzer. Die Rücklaufquote ist nach Angaben der Stadtwerke sehr gut. Im Bereich Eckardtsheim / Dalbke liegt sie bei hundert Prozent, im ersten Ausbaugebiet im Norden bei über 75 Prozent.

Fördersumme von 23,3 Mio. Euro

„Wo heute noch mit weniger als 30 Mbit pro Sekunde gesurft wird, sind nach dem Ausbau für Privatleute 400 Mbit/s und für Unternehmen und Schulen sogar mindestens 1 Gbit/s vorgesehen. Ein echter Quantensprung,“ freute sich Oberbürgermeister Pit Clausen.

Für den Ausbau stellen Bund und Land NRW jeweils 50 Prozent der Gesamtfördersumme von rund 23,3 Mio. Euro zur Verfügung. Da sich die Stadt Bielefeld in der Haushaltssicherung befindet, wird der Eigenanteil in Höhe von zehn Prozent vom Land NRW übernommen.

Ausgefeilte Logistik

Für die 1900 Gebäude und Schulen sind insgesamt 330 Kilometer Breitbandtrasse sind nötig. Davon werden 145 Kilometer in klassischem Tiefbauverfahren verlegt. Auf etwa 180 Kilometern wollen die Stadtwerke vorhandene Freileitungen und Leerrohre nutzen, um die Arbeiten zu beschleunigen. Um das ehrgeizige Ziel, im Frühjahr 2022 mit den Arbeiten fertig zu sein, zu erreichen, arbeiten außerdem mehrere Baukolonnen gleichzeitig – so wie jetzt in den ersten beiden Ausbaugebieten.

Die Planung und Umsetzung des Ausbauprogramms sei aufwendig und erfordere eine ausgefeilte Logistik, so die Stadtwerke. Dazu wurde die Stadt in vier große Ausbaugebiete und diese wiederum in sechs Unterabschnitte aufgeteilt, die nacheinander erschlossen werden.

Zehn bis zwölf Jahren flächendeckendes Glasfaserangebot

Auch die Stadt Bielefeld ist bei dem Großprojekt gefordert. „Die erforderlichen Aufbruchgenehmigungen in rascher Taktung bereit zu stellen, stellt angesichts der Fülle der notwendigen Anträge eine besondere Herausforderung auch für die Genehmigungsbehörden dar“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Martin Uekmann. Die Zusammenarbeit verlaufe aber sehr gut. 

Wichtig ist dem Stadtwerke-Chef, dass es durch eine Änderung der Förderbestimmungen gelungen sei, nachträglich unterversorgte Schulstandorte in das Programm aufzunehmen. Uekmann erinnert zudem daran, dass die Stadtwerke und die BITel neben dem geförderten „Weißen-Flecken“-Programm auch andere Stadtteile mit Glasfaser erschließen, so dass es in zehn bis zwölf Jahren ein flächendeckendes Glasfaserangebot in der gesamten Stadt geben wird: „Wir sehen den Breitbandausbau als Teil der Daseinsvorsorge an, genauso wie die zuverlässige Belieferung Bielefelds mit Wasser, Strom und Wärme.“ (sg)