Breitband

Spatenstich für Breitbandausbau in Nordwestmecklenburg

Bis Ende 2020 werden 36.000 Haushalte in der Region von schnellem Internet profitieren. Es handelt sich um das größte Projekt im Rahmen des Breitbandförderprogramms des Bundeswirtschaftsministeriums.
25.04.2019

Querschnitt eines Glasfaser-Kabels.

Mit einem symbolischen Spatenstich wurde heute in der Nähe des Leuchtturms am Timmendorfer Strand der Startschuss für den Breitbandausbau im Landkreis Nordwestmecklenburg gegeben. Bis Ende 2020 erhalten die insgesamt 81 Gemeinden ein modernes Glasfasernetz, das von der Wemag-Tochter Wemacom Breitband geplant, gebaut und betrieben wird. "Jetzt startet das bislang größte Projekt im Rahmen unseres Breitbandförderprogramms. In Zukunft profitieren mehr als 36.000 Haushalte, 4800 Unternehmen und 62 Schulen in Nordwestmecklenburg von einer modernen Glasfaser-Infrastruktur", erklärte Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, der den Baustart offiziell eröffnete.

"Nach Umsetzung aller Projekte werden wir die Breitbandversorgung mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde in Mecklenburg-Vorpommern auf über 90 Prozent gesteigert haben, im ländlichen Raum sogar auf über 95 Prozent, sofern auch der angekündigte Eigenausbau realisiert wird", sagte Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung in Mecklenburg-Vorpommern. Hinzu komme der künftige eigenwirtschaftliche Ausbau zum Beispiel in den Städten. Insgesamt stellen Bund und Land für schnelles Internet im Landkreis Nordwestmecklenburg 180 Millionen Euro zur Verfügung.

Wemacom wird Netzeigentümerin

Die Wemacom hat nach einer europaweiten Ausschreibung im August 2018 den Zuschlag für den Breitbandausbau im Landkreis Nordwestmecklenburg erhalten, sie wird auch Eigentümerin des Netzes. "Wir realisieren die leistungsfähigste Breitbandinfrastruktur, die es momentan gibt", sagte Martin Retzlaff, Geschäftsführer der Wemacom. Schnelle Datenübertragungsraten und eine geringe Störanfälligkeit seien nur zwei der Vorzüge der Glasfasertechnologie im Vergleich zu alten Kupferleitungen.

"Für unseren Landkreis ist der Breitbandausbau ein großer Schritt nach vorn. Mit ihm schaffen wir den Anschluss an den weltweiten schnellen Datenaustausch. Das ist vor allem für die Entwicklung unserer Wirtschaft wichtig. Aber auch Touristen fragen vor der Buchung immer häufiger nach schnellem Internet – im Hotel, der Ferienwohnung oder auf dem Zeltplatz. Der Ausbau der digitalen Infrastruktur ist für mich gegenwärtig das wichtigste Projekt der Kreisverwaltung. Nordwestmecklenburg ist auf dem besten Weg in Richtung Zukunftsregion",  sagte Landrätin Kerstin Weiss. Nach Ansicht von Wemag-Vorstand Thomas Murche wertet Glasfaser generell Immobilien auf und sorgt für Zukunftssicherheit.

4700 Kilometer verbundene Leerrohre

Insgesamt werden bei dem Projekt rund 2000 Kilometer Trasse neu gebaut. In die schmalen Gräben legen Tiefbauer etwa 4700 Kilometer verbundene Leerrohre. Durch diese so genannten Flatliner wird später die Glasfaserleitung eingeblasen – insgesamt etwa 8800 Kilometer. Im Landkreis Nordwestmecklenburg gibt es rund 41.000 förderfähige Anschlusspunkte. (hoe)