Breitband

Thüga rollt Smart City-Funknetzwerke aus

In Nürnberg und Braunschweig entstehen zwei flächendeckende LoRaWAN-Netze. Beide Städte wollen damit versorgernahe Internet-of-Things-Anwendungen vernetzen.
24.01.2019

Hoch hinaus: In Nürnberg bringen N-Ergie-Mitarbeiter eine LoRaWAN-Funkantenne an.

Für den Aufbau eines flächendeckenden Funknetzes für Internet-of-Things(IoT)-Anwendungen in ihren Städten haben die Nürnberger N-Ergie und die Braunschweiger BS Energy die Thüga Smart Service GmbH als Dienstleister gewählt. In Nürnberg sollen mit der LoRaWAN-Technik im ersten Schritt Schachtwasserzähler schnell ablesbar gemacht werden. "Wir haben verschiedene Technologien angesehen und LoRaWAN als die Beste befunden", sagt Jürgen Kroha, Geschäftsführer der N-Ergie Kundenservice GmbH. Ausbaupotenzial sehe man in weiteren Smart-City-Anwendungen.

In Braunschweig soll über das flächendeckende Funknetz im Stadtgebiet, die Fernauslesung von digitalen Zählern – etwa für Strom, Gas, Wasser und Wärme – ermöglicht werden. "Mit LoRaWAN machen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Internet der Dinge und damit hin zu einer Smart City Braunschweig", erläutert Volker Lang, BS-Energy-Vorstand. Man plane in diesem Zusammenhang weitere neue Dienstleistungen für Wohnungsbaugesellschaften und Besitzer von Mietshäusern.

LoRaWAN schafft Voraussetzung für eine Smart City

In Nürnberg und Braunschweig werden nun Basisstationen für die Funktechnik LoRaWAN installiert. Die IoT-Infrastruktur soll sowohl für eigene Aufgaben der Stadtwerke als auch für flexible Smart-City-Lösungen genutzt werden können. Bei der Badenova in Freiburg und bei der Thüga Energienetze in Singen hat die Thüga-Tochter bereits Smart-City-Projekte auf Basis von LoRaWAN umgesetzt.

Mit der Funktechnologie würden sich neben der Digitalisierung bestehender Versorgungsstrukturen ganz neue Geschäftsmodelle, Mehrwerte und Effizienzpotenziale ergeben, sagt Franz Schulte, Geschäftsführer Thüga Smart Service. "Denn das Internet der Dinge stiftet erst dann Nutzen, wenn Sensordaten nicht nur gesammelt, sondern auch ‘smart’ verarbeitet werden," so Schulte. So können smarte Müllcontainer selbstständig melden, wenn sie geleert werden müssen, Straßenleuchten Nachrichten senden, wenn sie nicht mehr funktionieren. Auch Umweltdaten wie Feinstaubemissionen oder Pegelstände lassen sich mit LoRaWAN flächendeckend kontrollieren. Die Palette der neuen Angebote ist groß. (sg)