Erstes Wasserstoff-Verteilnetz Hessens
Ein Bündnis aus Versorgern und Netzbetreibern will im Rhein-Main-Gebiet das erste öffentliche Wasserstoff-Verteilnetz aufbauen. Das Projekt "Rh2ein-Main Connect" soll ab dem Jahr 2028 klimaneutralen Wasserstoff für die Region liefern. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung sei jetzt unterzeichnet worden, teilten die Partner mit.
300 Leitungskilometer
Der Schritt sei auf die Pläne für das Wasserstoff-Kernnetz des Bundes abgestimmt. Er sei wichtig, um Hessen bis 2045 klimaneutral zu machen. Das Regionalnetz ist mit einer Gesamtlänge von 300 Kilometern geplant und soll mehrere Anbindungen an das Wasserstoff-Kernnetz erhalten.
Hinter dem Projekt stehen insgesamt sieben Unternehmen: Entega, Mainova, ESWE Versorgungs AG und Kraftwerke Mainz-Wiesbaden. Außerdem der Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe sowie die Verteilnetzbetreiber E-Netz Südhessen und NRM Netzdienste Rhein-Main.
Kosten: 610 Millionen Euro
Die Projektosten beziffern die Partner auf rund 610 Millionen Euro bis zum Jahr 2040. Der Wasserstoffbedarf der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main beläuft sich demnach im Jahr 2030 auf anfangs circa fünf Terrawattstunden (TWh) jährlich. Bis zum Jahr 2045 könnte dieser auf etwa 24 TWh/Jahr steigen.
Geplant ist, erste Teilstücke des Netzes in etwa vier Jahren in Betrieb zu nehmen und dann frühe Ankerkunden der Region mit Wasserstoff zu versorgen. Neue Leitungen sollen dabei "möglichst" in den Schutzstreifen des bestehenden Erdgasnetzes integriert werden.
Ab 2032 soll der Leitungsneubau zurückgehen und stärker bestehende Infrastruktur von Erdgas auf Wasserstoff umgestellt werden. Ziel ist eine stufenweise Umstellung in der Fläche. (dz)