Strom

50Hertz-Regelzone: Erstmals nichts als Wind im Netz

Der Übertragungsnetzbetreiber knackt seinen bisherigen Rekord: Vergangenen Sonntag hätte das Netzgebiet rein rechnerisch nur mit Windstrom versorgt werden können.
16.01.2019

EnBW Baltic 1 ist der erste deutsche kommerzielle Offshore-Windpark in der Ostsee. Er ging 2011 offiziell in Betrieb. Die 21 Siemens-Offshore-Turbinen leisten etwa 48 MW.

Sturmtief Florenz bescherte 50Hertz am Sonntag (13. Januar) einen neuen Höchstwert in der Regelzone. Mit 16.000 MW hätte der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) das Gesamtnetz ausschließlich mit Windenergie versorgen und sogar noch Strom exportieren können – zumindest theoretisch. Praktisch wurde neben der Bedarfsdeckung, "grüner" Strom nach Süd- und Westdeutschland exportiert und 100 MW an Erneuerbaren-Anlagen zu wenigen Viertelstunden abgeschaltet, erklärt ein Sprecher auf Anfrage der ZfK.

"Der Wert hat uns erneut gezeigt, dass wir als Unternehmen gemeinsam mit unseren Nachbarnetzen und Partnern auf solche Extremsituationen gut vorbereitet sind. Das Netz hält solche Belastungen aus", so Andreas John, Leiter der Systemführung bei 50Hertz. Das Sturmtief knackte sogar den Neujahrsrekord mit 15.800 MW in der nordostdeutschen Regelzone.

Über 19.000 MW in Nordostdeutschland installiert

Die Spitzensumme ist nicht zuletzt dem Anlagenzubau im vergangen Jahr geschuldet. Bis Silvester waren 19.400 MW installierte Leistung am Netz, davon mehr als 1000 MW allein in der Ostsee.  (ls)