Strom

Ausreichend Platz für Ökostrom-Vollversorgung in Deutschland

Trotz der Flächenintensität der regnerativen Energien konnte der WWF in einer Studie ermitteln, dass keine nennenswerten Auswirkungen auf die Vogelwelt zu erwarten sind.
16.10.2018

Winkraftanlagen benötigen nach wie vor viel Fläche - laut WWF jedoch ohne gravierende Auswirkungen auf die Vogelwelt

Die Umstellung der Stromerzeugung auf erneuerbare Energien geht mit einem hohen Bedarf an Fläche einher und variiert abhängig von den gegebenen Bedingungen regional. Laut WWF wird eine vollständige Stromversorgung mit erneuerbaren Energien 2,5 Prozent der Fläche Deutschlands in Anspruch nehmen. Werde beim Ausbau stärker als bisher auf Solarenergie gesetzt, komme man mit 2,3 Prozent der Fläche aus, heißt es in der am Dienstag veröffentlichten Untersuchung.  «Wir haben in Deutschland genug Platz für ein sauberes Energiesystem», sagte Michael Schäfer, Leiter Klimaschutz und Energiepolitik bei WWF Deutschland.

Konflikte zwischen dem Naturschutz und dem Ausbau erneuerbarer Energien ließen sich durch eine bessere Planung und Beteiligung der Bürger lösen, betonte der WWF. Der Bau neuer Windräder landet immer wieder vor Gericht. Kläger sind dabei häufig Naturschutzverbände, die Verstöße gegen den Vogelschutz kritisieren. In Nordrhein-Westfalen hatte zuletzt das Verwaltungsgericht Aachen den Bau eines Windparks in der Eifel gestoppt, weil das Brutgebiet von Schwarzstörchengestört wird.

Flächenverbrauch auch ohne Naturschutzkonflikt

Der WWF hat deshalb beispielhaft sechs Landkreise in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz untersuchen lassen, in denen die windenergie-sensiblen Vogelarten Mäusebussard, Rotmilan und Kiebitz vorkommen und in denen ein relativ hoher Flächenverbrauch für Windräder erwartet wird. Auch dort ließen sich Gebiete finden, ohne große Konflikte mit dem Naturschutz hervorzurufen, bei der Hälfte der untersuchten Regionen ließe es sich jedoch nicht vermeiden Flächen mit einem mittleren Konfliktrisiko zu verwenden, schließt der WWF aus der Studie. (hol/dpa)