Strom

Bayernwerk erprobt E-Ladesäule mit Unterflurlösung

Die Eon-Netztochter hat mit Langmatz eine technische Unterflurlösung für Ladesäulen entworfen – die spart Platz und fügt sich ins Stadtbild ein. Im Moment läuft der Probebetrieb.
21.08.2019

Das Pilotprojekt in Oberammergau zeigt, dass sensible Ortslagen – wie etwa denkmalgeschützte Bereiche, an denen kein oberirdischer Schaltschrank aufgestellt werden darf – ein Unterflur-Netzanschluss eine stadtbildkonforme und zukunftssichere Stromversorgung sicherstellen kann. Im Bild (von links): Arno Nunn (1. Bürgermeister Gemeinde Oberammergau), Stefan Drexl (Kommunalbetreuer, Kommunen/Kooperationen Bayernwerk Netz GmbH), Daniel Knoblich (Bauleiter, Freitag Montagegesellschaft mbH & Co. KG), Josef Daisenberger (Netzdienste Oberbayern Süd, Bayernwerk Netz GmbH), Ludwig Fischer (Bereichsleiter Technik, Langmatz GmbH).

Zunehmend eingeschränkte Platzverhältnisse, das Ziel einer stadtbildkonformen Architektur sowie Sicherheitsbedenken bei der Aufstellung von Anschlussschränken stellen Kommunen, Planer und Netzbetreiber vor immer größere Herausforderungen. Bayernwerk und Langmatz haben dazu in einem nach eigenen Angaben bis dato einzigartigen Pilotprojekt  eine technische Unterflurlösung entworfen. Die Gemeinde Oberammergau und die Ammer-Loisach Energie haben dafür einen idealen Projektstandort gefunden.
 
An sensiblen, auch denkmalgeschützten Ortslagen nicht darauf angewiesen zu sein, einen oberirdischen Schaltschrank aufstellen zu müssen, sei ein echter Vorteil  für Kommunen, Ladesäulenbetreiber und Netzbetreiber, argumentiert Ludwig Fischer, Bereichsleiter Technik bei Langmatz. „Damit können künftig alle Ladeinfrastrukturprojekte, unabhängig von der Bebauung, von Sicherheitsbedenken und Platzverhältnissen realisiert werden.“

Vollwertiger Hausanschluss

Der Kommunale Betreuer der Bayernwerk Netz GmbH, Stefan Drexl, sieht wiederum in der Unterflurlösung einen zukunftsweisenden Weg, nicht nur für den Bereich Elektromobilität, sondern für sämtliche kommunale Einrichtungen, sei es Glasfaser, WLAN oder sonstige kritische Infrastruktur: „Eine Ladesäule mit einem versenkbaren und zugleich zugänglichen Schacht zu kombinieren, scheint mir eine perfekte Lösung in Zeiten von Smart City“, so seine Einschätzung.
 
Versorgt wird die E-Ladesäule der Firma Mennekes mit Ökostrom des lokalen Stromversorgers Ammer-Loisach Energie. Bei dem Unterflurverteiler , handelt es sich um einen vollwertigen Hausanschluss auf Basis der bekannten Kunststoffkabelschächte und ersetzt damit einen oberirdischen Schrank. Der für autorisierte Personen jederzeit zugängliche Verteiler kann mittels Gasdruckdämpfer leicht geöffnet und bedient werden, hat Bauraum für einen Hausanschlusskasten, einen Zählerplatz zur Direktmessung und verfügt über die notwendigen elektrischen Schutzeinrichtungen, erklärt Hersteller Langmatz. Überdies sei er durch eine Tauchhaube vor Überflutungen geschützt und sicher vor Vandalismus und unberechtigtem Zugriff. (sg)

 

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