BDEW fordert PV-Turbo
Der Referentenentwurf zur EEG-Novelle beinhaltet bereits einige Verbesserung im PV-Segment. Dem BDEW geht das jedoch nicht weit genug, er legt in der Schlussphase des Novellierungsprozesses mit eigenen Ideen für den PV-Ausbau nach.

Nicht nur die konventionellen PV-Systeme müssen ausgebaut werden, auch Agri-, Floating- oder Parkplatz-PV müssen für ein Erreichen der Klimaziele schnell ans Netz gebracht werden.
Bild: © Fraunhofer ISE
Die Ziele der Ampel-Koalition beim PV-Ausbau sind mit 200 GW bis 2030 ambitioniert. Nach Berechnung von Branchenexpert*innen, unter anderem des BDEW, müssten dementsprechend jährlich 15 GW Solarleistung zugebaut werden. In den vergangenen Jahren wurden jedoch gerade einmal um die 5 GW pro Jahr neu installiert. Um diese Lücke zu schließen, braucht es nun Tempo.
Wie das aussehen könnte, hat sich der BDEW in seinem Papier „30 Vorschläge für einen PV-Boom“ überlegt. Die Kernforderungen lauten wie folgt:
PV-Pflicht erweitern und Vergütungssätze anheben
- PV-Ausbau allgemein:
- Ziele aus dem Koalitionsvertrag rechtsverbindlich im EEG verankern
- Ausschreibungsvolumina für Freiflächenanlagen und Aufdach-Anlagen erhöhen
- uneingeschränkte gesetzliche Förderung für Anlagen unter 1 MW ermöglichen
- zusätzliche Ausschreibungsvolumina für Innovationsausschreibungen schaffen – z.B. Agri-PV oder Floating-PV
- bessere Rahmenbedingungen für Green PPAs schaffen
- Vergütungssätze anheben
- PV-Freiflächenanlagen:
- deutlich mehr geeignete Flächen mit verbindlichen Planungshorizonten bereitstellen (etwa ein Prozent der Landesfläche)
- Genehmigungsverfahren beschleunigen, z.B. durch die bessere personelle Ausstattung der zuständigen Behörden, die Umstellung auf digitale Prozesse oder Vereinfachungen und Standardisierungen im Naturschutz- oder im Denkmalschutzrecht
- Akzeptanz sichern durch ausgeweitete Beteiligungsmöglichkeiten
- Potenziale innovativer Solaranlagen nutzen
- PV-Dachanlagen:
- bundesweit einheitliche PV-Standards einführen und erweitern, beispielsweise um eine PV-Pflicht für öffentliche Gebäude
- bürokratische Hürden abbauen, insbesondere für kleine Dach-PV-Anlagen
- Prosuming und die Bedingungen für Mieterstrom vereinfachen
- PV-Anlagen effizient in die Netze integrieren
- deutlich erhöhten Bedarf an Netzausbau erkennen und beispielsweise durch eine Bündelung von Netzanschlussbegehren oder Bearbeitungsfristen für Genehmigungsbehörden beschleunigen
- Digitalisierung ermöglichen durch eine flächendeckende Ausrüstung mit entsprechender Messtechnik (lm)