Strom

Berliner Stadtwerke erhalten Großauftrag für PV-Anlagen

Mehr als 300 Solaranlagen im Umfang von fast 23 MW sind geplant. Das neue Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz zwingt die Bezirke zum schnelleren Ausbau.
17.12.2021

Auf dem Dach der Grundschule am Karpfenteich haben die Berliner Stadtwerke (BSW) bereits eine Solaranlage errichtet.

Im Auftrag von sechs Berliner Bezirksämtern errichten die Berliner Stadtwerke (BSW) bis 2024 mehr als 300 Solaranlagen auf bezirkseigenen Gebäuden. Die Bezrike haben Absichtserklärungen über einen Gesamtumfang von fast 23 MW unterschrieben, wie die BSW mitteilen.

Das neue Berliner Klimaschutz- und Energiewendegesetz verpflichtet das Land und die Bezirke, bis spätestens zum 31. Dezember 2024 auf öffentlichen Gebäuden Solaranlagen zu errichten. Durch die Letter of Intent (LOI) sichern sich die Bezirke demnach als große Immobilieneigentümer Kapazitäten.

Fünf Anlagen ab Frühjahr

Die ersten fünf Anlagen des Großauftrags wollen die Stadtwerke bereits ab kommendem Frühjahr montieren. Der Kommunalversorger untersucht aktuell weitere Gebäude und priorisiert sie je nach technischer Beschaffenheit. Bisher haben die Berliner Stadtwerke bereits eine Solaranlage auf dem Dach einer Grundschule im Berliner Bezirk Steglitz-Zehlendorf gebaut.

"Angesichts der für 2045 geplanten Klimaneutralität von Berlin müssen wir schneller als bisher mit der Erzeugung umweltfreundlicher Energie in der Stadt vorankommen", sagt Steglitz-Zehlendorfs Bezirksbürgermeisterin Maren Schellenberg. "Deshalb und wegen der guten Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit den Berliner Stadtwerken haben wir uns jetzt zu dieser Bündelung beim solaren Ausbau entschlossen."

Vorhaben für fast 23 MW

Dem Beispiel Steglitz-Zehlendorfs folgen demnach fast alle Berliner Bezirke. So hätten auch Marzahn-Hellersdorf, Lichtenberg, Reinickendorf, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln bis 2024 laufenden Absichtserklärungen mit den BSW abgeschlossen. Der Gesamtumfang dieser Vorhaben betrage fast 23 MW.

"Unser auf einen schnellen Ausbau und die Bedürfnisse der Bezirke zugeschnittenes und durch seine Standards schnell umsetzbares Pachtmodell für Solaranlagen wird inzwischen sehr gut angenommen", Kerstin Busch, Geschäftsführerin, BSW.

Pacht-Modell

Die Berliner Stadtwerke finanzieren, installieren, warten und unterhalten die Anlagen. Diese seien so bemessen, dass die maximale Menge des erzeugten Stroms auch in dem Gebäude verbraucht wird.

Das jeweilige Bezirksamt verpachtet die Dächer für einen symbolischen Betrag und pachtet im Gegenzug die Solaranlage. Durch den eingesparten Netzstrom entstünden den Bezirksämtern keine zusätzlichen Kosten. (jk)