Strom

Block des Kohlekraftwerks Jänschwalde zurück am Stromnetz

Das Braunkohlekraftwerk in der Lausitz ist das drittgrößte in Deutschland: Rechnerisch könnten damit 2,5 Mio. Haushalte mit Strom versorgt werden.
06.10.2022

Das Kohlekraftwerk Jänschwalde in der Lausitz ist wieder am Netz.

Das Energieunternehmen Leag hat am Donnerstag einen 500-Megawatt-Block im Braunkohlekraftwerk Jänschwalde zurück ans Stromnetz gebracht. Das teilte der Betreiber mit. Die Bundesregierung hatte angesichts der Energiekrise den Weg für mehr Kohlestrom von Oktober an frei gemacht. Vorgesehen ist, dass auch ein zweiter Block in Jänschwalde wieder ans Netz geht. Derzeit dauert die Vorbereitung dafür laut Betreiber Leag noch an.

Die Braunkohle soll helfen, Gas zu sparen und die Versorgung im Winter zu sichern. Das brandenburgische Landesumweltamt erteilte der Leag eine Ausnahmegenehmigung für die Wiederinbetriebnahme der Kraftwerksblöcke, da sie Umweltstandards etwa beim Schadstoffausstoff nicht mehr erfüllten.

Rund 2,5 Mio. Haushalte können mit Strom versorgt werden 

Der jetzt wieder hoch gefahrene Block E des Kraftwerks Jänschwalde war laut Unternehmen seit Oktober 2019 in Sicherheitsbereitschaft, der zweite Block F seit Oktober 2018. Mit einer Kraftwerksleistung von zusammen 1000 Megawatt können nach Betreiberangaben rund 2,5 Millionen Haushalte rechnerisch mit Strom versorgt werden. In den vergangenen Monaten seien die Anlagen technisch aufwändig instand gesetzt worden, teilte das Unternehmen mit. «Die Sicherheitsbereitschaft war Neuland für Braunkohlenkraftwerke.

"Noch nie wurden funktionstüchtige Braunkohlenkraftwerksblöcke stillgelegt, um sie nach Bedarf wieder ans Netz zu bringen", hieß es. Das Braunkohlekraftwerk in der Lausitz ist das drittgrößte in Deutschland. Auch das Energieunternehmen RWE kann zusätzliche Braunkohleblöcke im Rheinischen Revier wieder an den Markt bringen.

Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) hatte die Rückkehr klimaschädlicher Kohlekraftwerke mit Blick auf den Klimaschutz wiederholt als bittere Nachricht bezeichnet. Die Rückkehr sei aber wegen der Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine auf die Gasversorgung unvermeidlich. (dpa/gun)