BNE regt Strukturreform der Verteilnetzentgelte an

Verteilnetze: BNE mahnt Reform an
Der Ausbau erneuerbarer Energien und die Nutzung von Ökostrom fürs Heizen und für die Mobilität machen es notwendig, dass das Stromnetz weiter ausgebaut wird. Hierbei kommt den Verteilnetzbetreibern eine Schlüsselposition zu: An ihre Netze sind die meisten Erneuerbare-Energien-Anlagen angeschlossen. Unverzichtbar sind diese Netze auch für den Betrieb von Elektromobilen, Power-to-X-Anlagen und Wärmepumpen – letztere sind wichtig für die Sektorenkopplung.
Die Entgelte für die Nutzung der Verteilnetze werden im kommenden Jahr leicht sinken. Das geht aus einer Analyse hervor, die das Energiedienstleistungsunternehmen Enet GmbH jetzt veröffentlicht hat. Untersucht wurden über 77 Prozent der bundesdeutschen Fläche, und falls alles wie prognostiziert eintrifft, werden sich in 7.364 und damit in fast zwei Drittel aller Ortschaften die Entgelte ermäßigen.
Wie eine Reform der Netzengelte aussehen könnte
Robert Busch, Geschäftsführer des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (BNE), erklärt dazu: „Von der aktuellen Entwicklung der Verteilnetzengelte dürfen wir uns nicht blenden lassen. Einerseits wird ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Netzentgelte ausgelagert und über eine neue Umlage vorrangig auf die Haushaltskunden verlagert. Zudem wird durch die Kreation einer neuen Umlage das völlig verfehlte Phänomen des Umlagen-Pancakings auf den Strom weiter verschärft.“
Derzeit ergeben sich die Verteilnetzentgelte für Gewerbekunden aus einer Kombination aus Arbeitspreis und Leistungspreis; für private Kunden fällt eine Kombination von Grundgebühr und Arbeitspreis an. Stattdessen schlägt der BNE ein fixes Netzanschlussentgelt als Infrastrukturbeitrag der Liegenschaft vor. „Die Nutzung des Verteilnetzes erhält somit einen Preis, der es ermöglicht, die Nachfrage flexibel an dem Angebot aus erneuerbarer Erzeugung anzupassen“, führt Busch dazu aus. (sig)