Strom

BNetzA: "Ausbau des Stromnetzes bleibt zentrale Herausforderung der Energiewende"

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat ihren Jahresbericht für 2018 vorgestellt. Die Behörde von Präsident Jochen Homann zieht Bilanz in den Bereichen Telekommunikation und Stromnetze.
16.05.2019

Der Stromnetzausbau und die erfolgreiche Energiewende sind nicht voneinander zu trennen.

2018 wurde erstmals mehr mobil telefoniert als im Festnetz. Rund 119 Mrd. mobilen Gesprächsminuten standen nur noch 107 Mrd. Festnetz-Minuten gegenüber. Auch die Folgen der Digitalisierung ließen sich 2018 deutlich spüren. Die über Mobilfunknetze übertragenen Daten stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 44 Prozent auf 1993 Mio. GB. Im Festnetz stieg das Gesamtvolumen von 39.000 Mio. GB auf 45.000 Mio. GB.

Beim Ausbau des Stromnetzes kann die Behörde Fortschritte in den Genehmigungsverfahren vermelden. So konnte zum Beispiel die Bundesfachplanung, das Verfahren zur Festlegung eines Trassenkorridors, in vielen Projekten vorangetrieben werden. Dazu gehören die Planungsverfahren für die großen HGÜ-Leitungen Ultranet, SuedLink und SuedOstLink.

Netzausbau zu langsam – Systemsicherheitskosten weiter hoch

Von aktuell rund 7700 geplanten Kilometern sind bisher allerdings nur 1800 km Stromnetzausbau genehmigt oder realisiert worden. Der Großteil, 4600 km, befindet sich noch in unterschiedlichen Planungsphasen. Da der Netzausbau nicht so schnell vorankommt wie nötig, bleiben die Kosten für den Erhalt der Systemsicherheit mit 1,4 Mrd. Euro unverändert hoch.

Um den Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden, haben die Übertragungsnetzbetreiber unter anderem einen vierten HGÜ-Korridor von Schleswig-Holstein über Wilhelmshaven mit Zwischenpunkten in NRW (Polsum und Uentrop) nach Baden-Württemberg (Großraum Stuttgart) vorgeschlagen. Diese und weitere Ausbaumaßnahmen würden parallel von der Bundesnetzagentur geprüft. Erst nach Abschluss der Prüfung könnten die einzelnen Projekte beurteilt werden. Sicher sei aber, dass ein weiterer Ausbau erfolgen muss. (pm)