Strom

Castrop-Rauxel: Weiteres Windrad mit Bürgerbeteiligung

Die Bürger in die Energiewende einzubinden: Das hat sich als erfolgversprechender Weg erwiesen. In Castrop-Rauxel wird jetzt eine weitere Windkraftanlage nach dieser Methode finanziert.
26.02.2020

Dieses Windrad steht seit 2016 in Castrop-Rauxel. Auch hier wurden die Bürger beteiligt.

Die Stadtwerke Castrop-Rauxel haben mit dem Bau einer Windkraftanlage auf dem Rütgers-Gelände begonnen. Seit Januar ist das Projekt mit den ersten Bauarbeiten für die Zuwegung in der Umsetzung. Der Zuschlag nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz dafür liegt seit 2018 vor. Ab April folgen der Fundamentbau sowie das Herstellen der Kranstellfläche für den Turmbau. Im unteren Turmbereich sind Betonsegmente vorgesehen, die im Juni angeliefert werden. Die Tiefbauarbeiten führt die Zabel GmbH durch.

Ab Oktober wird die Windkraftanlage Ökostrom produzieren, als Ertrag werden rund 9 Mio. kWh jährlich erwartet. Die Betreiber rechnen vor, dass etwa 6000 Tonnen CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden. „Wie beim ersten Stadtwerke-Windrad Airkules auf Schwerin legen wir für das neue Windrad ein Nachrangdarlehen mit attraktiven Konditionen für die Bürgerbeteiligung auf“, so Langensiepen. „Details gibt es ab April, die Zeichnungsfrist beginnt im Juli.“

Technische Herausforderung

Die Anlieferung der Stahlturmkomponenten, der Gondel und der Flügel ist für August und September geplant. Dieser Transport macht allerdings die Fällung von zwölf Bäumen notwendig – eine Maßnahme, auf die die Stadtwerke Castrop-Rauxel nach eigenen Angaben gern verzichtet hätten. Um die Anlage im Sommer ganz aufbauen zu können, sind die Fällarbeiten aus Artenschutzgründen noch in diesem Monat notwendig.

Stadtwerke-Geschäftsführer Jens Langensiepen bekräftigt: „Für den Transport der rund 65 Meter langen Rotorblätter wurden mehrere Alternativen geprüft. Die Route, die auf den letzten Kilometern über die Siemens- und die Wartburgstraße führt, erfordert im Vergleich den geringsten Eingriff in die Natur und ist dabei auch wirtschaftlich vertretbar.“ Selbstverständlich werde es eine Ersatzaufforstung mit Laubbäumen in diesem Bereich geben, so Langensiepen weiter. (sig)