Daimler produziert mit Post-EEG-Ökostrom aus Bürgerwindparks
Der Energieversorger Statkraft wird künftig regenerativ erzeugten Strom aus sechs Bürgerwindparks an Mercedes Benz Cars liefern. Bei den Windparks handelt es sich um Anlagen, die aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) auslaufen. Der Strom wird für die Versorgung des Mercedes-Benz Werks in Bremen sowie für die deutschen Batteriestandorte des Daimler-Konzerns, also beispielsweise Kamenz und Stuttgart-Untertürkheim, eingesetzt.
Der Vertrag zwischen dem Autobauer und Statkraft bringt damit beiden Seiten Vorteile, vor allem aber sichert er den Weiterbetrieb der nicht mehr geförderten Windkraftanlagen. Nach aktuellem Datenstand werden 2021 etwa 6000 Windkraftanlagen aus der EEG-Förderung fallen. Dies entspricht einer Leistung von 4,5 GW. Von 2022 bis 2026 kommt für jährlich etwa 1600 solcher Anlagen mit einer Gesamtleistung von bis zu 2,5 GW das Ende der EEG-Förderung.
Niedersächsischer Ökostrom
Die insgesamt sechs Windparks mit 31 Turbinen stehen in einem Umkreis von rund 25 Kilometern um die niedersächsische Hauptstadt Hannover sowie in Bassum, 30 Kilometer südlich von Bremen. Die Anlagen erzeugen rund 74 GWh pro Jahr und haben eine installierte Leistung von 46 MW. Zwischen 1999 und 2001 wurden sie in Betrieb genommen.
Die Stromleistung ist entsprechend dem unterschiedlichen Ende der EEG-Förderung der einzelnen Anlagen gestaffelt, für 2021 sind 33,1 Mio. kWh geplant. In den Jahren 2022 bis 2024 werden es voraussichtlich 74 Mio. kWh sein und 2025 sieht der Vertrag eine Lieferung von 21,8 Mio. kWh vor.
Eine innovative Allianz
Daimler möchte alle deutschen Werke bis 2022 mit CO2-neutraler Energie versorgen. „Damit gehen wir einen wichtigen Schritt in der Umsetzung unserer CO2-neutralen Produktion und unterstreichen unsere gesellschaftliche Verantwortung“, so der Mercedes-Bereichsvorstand Markus Schäfer. In Deutschland verfügt Mercedes-Benz Cars über acht Fahrzeug- und Powertrain-Werke, die Strom zukaufen oder eigene Kraftwerke betreiben. Künftig stammt der zugekaufte Strom zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen.
Statkraft gilt als ein führender PPA-Anbieter (Power Purchase Agreement, langfristige Stromlieferverträge). „Die Kooperation mit innovativen Unternehmen wie Daimler, Enovos und Windpionieren wie den Bürgerwindparks ermöglicht es uns, die Marktintegration von erneuerbaren Energien in Deutschland und Europa voranzutreiben“, sagt Carsten Poppinga, Geschäftsführer von Statkraft in Deutschland. (sig)