Strom

Designnetz zieht positive Halbzeitbilanz

Vor den Projektpartnern liegt noch viel Arbeit. Und vor allem die Frage: Wie sind die Ergebnisse aus den Projekten tatsächlich umsetzbar?
07.02.2019

Damit es im Stromnetz fließt, sind die Netzbetreiber in Zeiten der Energiewende verstärkt auf bereitgestellte Fleixibilitäten angewiesen.

Designnetz, der Sinteg-Partner, der eine Blaupause für die Energiewende in den Bundesländern Nordrhein-Westpfahlen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland zeichnen möchte, zieht Halbzeitbilanz bei dem bis Ende 2020 laufendem Vorhaben. Die 46 Projektpartner wollen mit dem Konsortialführer Innogy in 30 Teilprojekten das Energiesystem der Zukunft erarbeiten.

"Designnetz ist weit mehr als ein technisches Projekt", erklärt Hildegard Müller, Vorstand für Netz und Infrastruktur von Innogy. "Wir bringen die unterschiedlichen Akteure zusammen und vereinen ihre jeweiligen Stärken. Denn wir sind der Überzeugung, dass die Energiewende nicht durch Alleingänge, sondern nur durch Kooperationen gelingen kann", führt Müller weiter aus.

Projektphase startet im Dezember

Designnetz sei ein Reallabor und biete intelligente Lösungen in Städten und Kommunen, die Grundlage für ein funktionierendes Ganzes seien. Bis zum 1. Dezember soll die Konzeptionsphase bei allen relevanten Einzelprojekten abgeschlossen sein. Dann starte die Projektphase. Für Müller ergeben sich schon jetzt vor allem zwei Prämissen: Für die Energiewende bräuchte Deutschland mehr Strom aus mehr erneuerbaren Quellen und: Dass ein neues System vom Kunden her gedacht werden müsse. Den Schlüssel um die Energie-, Wärme- und Verkehrswende bürgernah stemmen zu können, sieht sie vorrangig im Verteilnetz.

Jens Strüker, Direktor des Instituts für Energiewirtschaft an der Hochschule Fresenius, sieht die Herausforderung bei der Wirtschaftlichkeit, denn bei einem vertikal integrierten Energiesystem gebe es keinen Wettbewerb. Es müssten also alternative Anreize geschaffen werden. Hier sieht der Wissenschaftler Blockchain als eine mögliche Lösung. Er formuliert allerdings auch eine Frage an die Zukunft, die nach seinem Erachten nach wie vor offen bliebe: "Wie kommen die Sinteg-Projekte tatsächlich auf die Straße?". (hol)