Strom

Deutlich weniger CO2-Ausstoß bei Stromerzeugung

Die Energiewende trägt Früchte: Allein im ersten Halbjahr 2019 konnten 15 Prozent mehr Emissionen als noch im Vorjahreszeitraum eingespart werden. Ein CO2-Preis sei aus Sicht des BDEW dennoch unverzichtbar.
04.07.2019

Weniger CO2 dank mehr grüner Energie und milder Wetterverhältnisse, so die Halbjahresbilanz des BDEW

Der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase ist bei der Stromerzeugung im ersten Halbjahr deutlich zurückgegangen. Von Januar bis Ende Juni wurden rund 15 Prozent weniger CO2 emittiert als im Vorjahreszeitraum, wie der Energieverband BDEW mitteilte. Demnach sanken nach ersten Berechnungen die CO2-Emissionen von 136 Mio. Tonnen auf voraussichtlich 116 Mio. Tonnen.

Der Verband führte diese Entwicklung auf verschiedene Faktoren zurück: auf die milde Witterung, den gestiegenen CO2-Preis im Emissionshandel sowie einen Rekord bei den erneuerbaren Energien. Der Ökostrom-Anteil in Deutschland war im ersten Halbjahr 2019 auf ein Rekordhoch geklettert. Vor allem das windige Wetter führte dazu, dass die erneuerbaren Energien 44 Prozent des Stromverbrauchs deckten. Im Vorjahreszeitraum waren es 39 Prozent.

CO2-Preis unverzichtbar

BDEW-Hauptgeschäftsführer Stefan Kapferer sagte, der Rückgang der CO2-Emissionen zeige erneut, dass die Energiewirtschaft massive Anstrengungen unternehme und Klimaziele erreiche. "Jetzt müssen auch der Verkehrs- und der Wärmesektor ihr Pflichtenheft für den Klimaschutz endlich erfüllen. Daher brauchen wir in diesen Sektoren eine wirksame CO2-Bepreisung."

Die Bundesregierung will im September über Maßnahmen für mehr Klimaschutz entscheiden, um mittelfristige Klimaziele zu erreichen. Umstritten ist vor allem eine mögliche CO2-Bepreisung. Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) will eine CO2-Steuer. Dies würde fossile Brennstoffe – also Benzin und Diesel, Heizöl und Erdgas – teurer machen. Schulze will zugleich einen sozialen Ausgleich. Weite Teile der Union sind gegen eine CO2-Steuer.

Bepreisung soll im Juli Thema im Kabinett werden

Ende der kommenden Woche legen die "Wirtschaftsweisen" ein Gutachten zur CO2-Bepreisung im Auftrag der Regierung vor. Diese will sich damit bei der nächsten Sitzung des Klimakabinetts befassen, die voraussichtlich am 18. Juli stattfinden wird. (dpa/ls)