Strom

Deutsche Metropolen hinken beim Solarausbau hinterher

Viele deutsche Städte haben das Potenzial von Neubauten für den Solarausbau wohl noch nicht erkannt. Nur so lassen sich die Zahlen des ersten Solar-Checks von Lichtblick und Statista erklären.
20.06.2020

In den Großstädten mangelt es noch an PV-Anlagen ‒ zumindest im Vergleich zum Potenzial von Neubauten.

Der PV-Deckel fällt, ob dadurch aber vor allem in den deutschen Großstädten mehr PV zugebaut wird, ist fraglich, denn der Großteil der Neubauten im urbanen Raum bleibt bislang ohne Solar-Dachanlage. Das verraten die Zahlen einer Anlayse von Lichtblick und Statista.

Nürnberg ist mit gut 49 Prozent aktuell der Spitzenreiter unter den deutschen Großstädten, wenn es um die Nutzung von neu gebauten Dachflächen für die Sonnenstromernte geht. Dicht gefolgt jedoch von Hannover mit 46,8 Prozent an genutzen Potenzial. München und Düsseldorf hingegen schaffen nicht einmal die 10-Prozent-Hürde. Absolutes Schlusslicht ist Hamburg mit nur 7,2 Prozent.

Berlin könnte über 16.000 Haushalte mit neu gebauten Solaranlagen versorgen

Für die Berechnung des Solar-Potenzials der einzelnen Städte wurden die neugebauten Dachflächen ins Verhältnis zu den neu-installierten Photovoltaik-Anlagen in den jeweiligen Städten im Jahr 2018 (aktuellste Zahlen) gesetzt.

Umgerechnet auf die deutschen Haushalte (Durchschnittsverbrauch 3000 kWh) zeigen sich die Möglichkeiten der einzelnen Städte: Hätte München das Potenzial der Neubaudachflächen voll und ganz genutzt, hätten Sie allein mit den 2018 neu errichteten Solarflächen über 10.000 Haushalte mit Solarstrom versorgen können, Hamburg rund 11.500 Haushalte, in Berlin wären es 16.200 Haushalte. Gerade in den Millionenstädten wird davon nur ein kleiner Bruchteil erschlossen, wie der SolarCheck zeigt. (ls)