Strom

Energieverbrauch im Sinkflug

Strom und Wärme kamen in diesem Jahr bislang sparsam zum Einsatz – der Energiebedarf sank um gute fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und der Trend soll anhalten.
01.11.2018

Auf den Zählern der Republik gibt es dieses Jahr deutlich weniger abzulesen als im Vorjahr.

Die Deutschen verbrauchten nicht nur weniger Energie, sie setzten auch verstärkt auf Erneuerbare. Diesen Schluss lässt ein Blick auf die Zahlen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen zu: Immerhin lag der Energieverbrauch in den ersten drei Quartalen 2018 gut fünf Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraumes. Bislang jagten 9423 Petajoule durch die Strom- und Wärmenetzte der Republik. Während die fossilen Energieträger zurückgehen, nimmt der Anteil der Erneuerbaren zu.

Wind-, Sonnen-, und Bioenergie steigerten ihren Beitrag zum Gesamtverbrauch in den ersten neun Monaten des Jahres um rund drei Prozent. Spitzenreiter sind Windkraft und Solarstrom mit einem Plus von jeweils 13 Prozent beziehungsweise 14 Prozent. Die Power der Erneuerbaren zeigt sich auch in der CO2-Bilanz der ersten drei Quartale – sieben Prozent weniger Schadstoffe wurden emittiert. Mineralöl, Erdgas und Kohle erlebten aufgrund der milden Witterung, steigender Preise und einer Verbesserung der Gebäudeenergieeffizienz mehr oder weniger große Schlappen.

Atomstrom legt um fünf Prozent zu

Die Erdgas- und Ölindustrie musste ein Minus von rund sieben Prozent verkraften. Der Steinkohlebedarf reduzierte sich bis Oktober 2018 um beinahe 13 Prozent und auch die Kohleverstromung ging um zwei Prozent zurück. Außer den Fossilen traf es die Wasserkraft hart – sie lag zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau. Darüber hinaus nimmt die Kernenergie eine Sonderrolle ein. Sie legte um knapp fünf Prozent zu, da dieses Jahr keine Revisionen anstanden. In Anbetracht des bisherigen Trends geht die Essener Arbeitsgemeinschaft davon aus, dass der Gesamtverbrauch bis zum Jahresende um knapp fünf Prozent sinken wird. (ls)