Strom

Enervie legt Steinkohlekraftwerk still

Aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit steigt die Enervie-Gruppe in Hagen aus der Kohleverstromung aus und legt endgültig das Steinkohlekraftwerk in Werdohl-Elverlingsen still.
05.03.2018

Nach 36 Jahren geht Ende März 2018 das Steinkohlekraftwerk Elverlingsen vom Netz.

Am 31. März dieses Jahres soll der steinkohlebefeuerte Block E 4 mit einer Leistung von 310 MW in Werdohl-Elverlingsen vom Netz gehen. In Anbetracht der vermehrten Stromproduktion aus erneuerbaren Energien, ging die Auslastung des Kraftwerks in den vergangenen Jahren immer weiter zurück. Während der Block in den Jahren nach seiner Inbetriebnahme 1982 durchschnittlich 5000 Stunden pro Jahr Strom produzierte, waren es in den vergangenen Jahren nur noch 780 Stunden jährlich, teilte Enervie mit.

Bereits 2014 hatte der nordrhein-westfälische Energieversorger den Steinkohleblock E3 mit einer Leistung von 186 MW abgeschaltet. Das Kraftwerk in Elverlingsen wird bis zur vollständigen Stilllegung weiterhin von der Enervie Tochtergesellschaft Mark-E betrieben. 2007 wurde Block E 4 für rund 35 Mio. Euro instand gesetzt. Dadurch konnte Mark-E zwar eine Leistungssteigerung und eine verbesserte CO2-Bilanz des Blocks erzielen, für den gewinnbringenden Weiterbetrieb in den kommenden Jahren wären aber zusätzliche Investitionen von 20 Mio. Euro erforderlich.

In Zukunft Abfallverbrennung und Batteriespeicher am Standort Werdohl-Elverlingsen

Mark-E setzt nach dem Ausstieg aus der Steinkohle-Verstromung vermehrt auf regenerative Energien und verlagert seine fossile Stromerzeugung auf ein Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk, das seit 2007 gemeinsam mit dem norwegischen Energiekonzern Statkraft in Herdecke betrieben wird.

Trotz der Stilllegung des Kraftwerks bleibt Werdohl-Elverlingsen ein wichtiger Energiestandort für Mark-E. Bereits jetzt wird dort eine Wirbelschichtfeuerungsanlage zur Verbrennung von Klärschlamm betrieben. Zudem steht auf dem Firmengelände die Infrastruktur für den Bau und Betrieb eines stationären Batteriespeichers mit einer Kapazität von 17 MW zur Sicherung der Netzstabilität zur Verfügung. Zum jetzigen Zeitpunkt ist noch keine Entscheidung gefallen, wie mit der vorhandenen Bausubstanz und den zur Steinkohle-Verstromung genutzten Flächen weiter verfahren wird. Mark-E prüft derzeit verschiedene Optionen. (ls)