Erneuerbare überholen Braun- und Steinkohle

Der Erzeugungsmix des ersten Halbjahres 2018 (Datenquellen: BDEW, ZSW, EEX, VGB, Statistisches Bundesamt)
Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung lag im ersten Halbjahr 2018 erstmals vor der Braun- und Steinkohle: Nach ersten Schätzungen haben die Erneuerbaren mit fast 118 Mrd. kWh zur Bruttostromerzeugung beigetragen – das entspricht einem Anstieg von über 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2017: 107 Mrd. kWh). Ihr Anteil an der Stromerzeugung lag im ersten Halbjahr 2018 bei rund 36 Prozent, berichtet der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Dagegen ist die Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohle mit etwa 114 Mrd. kWh deutlich zurückgegangen (1. Halbjahr 2017: 127 Mrd. kWh). Auch beim Erdgas ist ein Rückgang von etwa zehn Prozent zu verzeichnen: von über 44 Mrd. kWh (H1 2017) auf unter 40 Mrd. kWh (H1 2018). Die Kernenergie lieferte rund 37 Mrd. kWh. „Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Der marktgetriebene, schrittweise Ausstieg aus der Kohleverstromung ist schon in vollem Gange“, sagte Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Es sei nun nicht geklärt, wie ein Back-up für die schwankende Einspeisung aus erneuerbaren Energien aussehen soll, wenn weitere Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden. Der Energy-Only-Markt setze nicht die entsprechenden Anreize, damit die Unternehmen in Ersatzkapazitäten auf Basis von Erdgas investierten. (al)