Strom

Erneuerbare überholen Braun- und Steinkohle

Moderne Zeiten bei der Stromerzeugung: Erstmals wurde in einem Halbjahr mehr Strom aus Erneuerbaren produziert als Strom aus Kohlekraftwerken. Der Anteil der Erneuerbaren steigt um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
10.07.2018

Der Erzeugungsmix des ersten Halbjahres 2018 (Datenquellen: BDEW, ZSW, EEX, VGB, Statistisches Bundesamt)

Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung lag im ersten Halbjahr 2018 erstmals vor der Braun- und Steinkohle: Nach ersten Schätzungen haben die Erneuerbaren mit fast 118 Mrd. kWh zur Bruttostromerzeugung beigetragen – das entspricht einem Anstieg von über 10 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2017: 107 Mrd. kWh). Ihr Anteil an der Stromerzeugung lag im ersten Halbjahr 2018 bei rund 36 Prozent, berichtet der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).

Dagegen ist die Stromerzeugung aus Braun- und Steinkohle mit etwa 114 Mrd. kWh deutlich zurückgegangen (1. Halbjahr 2017: 127 Mrd. kWh). Auch beim Erdgas ist ein Rückgang von etwa zehn Prozent zu verzeichnen: von über 44 Mrd. kWh (H1 2017) auf unter 40 Mrd. kWh (H1 2018). Die Kernenergie lieferte rund 37 Mrd. kWh. „Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Der marktgetriebene, schrittweise Ausstieg aus der Kohleverstromung ist schon in vollem Gange“, sagte Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Es sei nun nicht geklärt, wie ein Back-up für die schwankende Einspeisung aus erneuerbaren Energien aussehen soll, wenn weitere Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden. Der Energy-Only-Markt setze nicht die entsprechenden Anreize, damit die Unternehmen in Ersatzkapazitäten auf Basis von Erdgas investierten. (al)