Strom

Erneuerbaren-Rekord droht einzubrechen

Der Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch legt Jahr um Jahr zu, doch der anhaltende Stillstand beim Anlagenzubau könnte bald schon für einen Knick im stetigen Wachstum sorgen.
18.12.2019

Noch steigt der Anteil der Erneuerbarne am Bruttostromverbrauch, in Anbetracht des Zubaustopps bei Wind an Land könnte sich das allerdings ändern.

Egal ob Wind, Sonne oder Biomasse, sie alle bahnen sich stetig ihren Weg in die deutschen Stromnetze. So rechnet das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der BDEW für dieses Jahr mit einem neuen Rekord-Anteil am Bruttostromverbrauch.

Satte 43 Prozent und damit 244 Mrd. kWh sollen die Erneuerbaren im Gesamtjahr am Strommix halten. Das sind fast fünf Prozent mehr als noch 2018. Den stärksten Beitrag leistet dabei die Windkraft an Land mit fast 104 Mrd. erzeugten Kilowattstunden (2018: 90,9 Mrd. kWh). Gefolgt von Photovoltaik mit rund 45 Mrd. kWh (2018: 44 Mrd. kWh). Genauso viel leistete auch die Biomasse und legte damit 0,4 Mrd. kWh im Vergleich zum Vorjahr leicht zu.

Offshore legt zu

Den größten Erzeugungszuwachs verzeichnet die Offshore-Branche. Mit 24 Mrd. kWh stieg der Anteil von Wind auf See um circa 25 Prozent. Der BDEW mahnt allerdings in Anbetracht der katastrophalen Zubauzahlen in diesem Jahr  vor einem möglichen Einbruch des Erneuerbaren-Anteils.

„Wenn es beim derzeit faktisch gestoppten Zubau von Windkraftanlagen an Land bleibt und es auch bei der Photovoltaik keine nennenswerten Fortschritte gibt, wird der Erneuerbaren-Anteil in Zukunft nicht mehr so stark wachsen, wie es in den vergangenen Jahren der Fall war“, heißt es in einer Pressemitteilung und weiter: Das würde die Transformation des Energiesystems deutlich verlangsamen und das Ziel von 65 Prozent Erneuerbarem-Anteil bis 2030 in weite Ferne rücken lassen. Die Hemmnisse insbesondere beim Windkraftausbau müssen daher zügig beseitigt werden. (ls)