Strom

Flaute bei der Windkraft in Baden-Württemberg

Das neue Fördersystem für erneuerbare Energien mit bundesweiten Ausschreibungen sorgt für weniger Windräder in Baden-Württemberg. Der Rückgang ist deutlich.
06.09.2018

In den ersten sechs Monaten 2018 gingen 27 neue Windräder in Betrieb, wie ein Sprecher des Umweltministeriums am Donnerstag in Stuttgart einen Bericht von "Mannheimer Morgen" und "Heilbronner Stimme" bestätigte. Für das Gesamtjahr wird demnach mit 37 Inbetriebnahmen gerechnet. Dies wäre ein deutlicher Rückgang gegenüber den 123 Anlagen, die 2017 mit der Stromerzeugung starteten. Das Umweltministerium veröffentlicht die Zahlen der neuen Anlagen regelmäßig im Internet.

"Baden-Württemberg ist ein lohnender Standort für die Stromerzeugung durch Windkraft", wurde Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) von den Zeitungen zitiert. Im Durchschnitt würden die Windräder im Südwesten durch spezielle Technik für das Binnenland 1858 Volllaststunden erreichen. "Seit einigen Jahren können wir im Konzert der Windländer durchaus mithalten", erklärte der Grünen-Politiker.

"Regionale Unterschiede bei Ausschreibungen berücksichtigen"

In Baden-Württemberg befanden sich nach den Zahlen des Umweltministeriums zur Jahresmitte 134 Bauanträge im Genehmigungsverfahren. Zudem seien 72 Windkraftanlagen genehmigt, aber noch nicht in Betrieb gegangen. Als Bremse für den weiteren Ausbau gilt das 2017 bundesweit eingeführte Fördersystem für erneuerbare Energien mit bundesweiten Ausschreibungen. Ein Sprecher von Untersteller forderte erneut, künftig regionale Unterschiede bei den Ausschreibungen zu berücksichtigen. Im Südwesten ist es aufgrund der Landschaft oftmals teurer, Standorte zu erschließen als in Küstenregionen. (dpa/hil)