Flexibles Vermarktungskonzept für Solarstrom aus Batteriespeicher
Das Energieunternehmen Frankfurt Energy betreibt in sächsischen Großenhain bei Meißen einen 2,8 MW-Solarpark. Dieser wird derzeit durch einen 1 MW-Batteriespeicher ergänzt, der in Kürze in Betrieb genommen wird. Der Energieversorger Vattenfall übernimmt die Vermarktung des Batteriespeichers, kündigte der Konzern an.
In Anbetracht der jüngsten Ausschreibungsergebnisse für Solarenergie zeichnet sich ein Trend zu weiter sinkenden Einspeisevergütungen ab. Neuanlagen, die komplett ohne finanzielle Förderung nach dem EEG auskommen müssen, werden über kurz oder lang Realität sein. In diesem Fall könnten Preisrisiken auf dem Strommarkt die Refinanzierung von PV-Anlagen stark erschweren.
Steuerung der Solarproduktion je nach Marktpreis
Die Kombination von Solarparks mit einem Batteriespeichern macht die Einspeisung von Strom ins Versorgungsnetz unabhängiger von äußeren Umständen, wie Wetterbedingungen und ermöglicht dadurch einen flexibleren und damit gewinnbringenderen Handel an der Strombörse. Zudem kann der Batteriespeicher beim Aufteten von Lastspitzen kurzfristig Energie liefern und dadurch hohe Netzentgelte vermeiden.
Dementsprechend will Vattenfall den Batteriespeicher von Frankfurt Energy für den Primärregelleistungsmarkt optimieren und dort vermarkten. "Hier sind verschiedene Szenarien denkbar, beispielsweise die zeitliche Anpassung der Produktion des Solarparks je nach Preisanreiz auf dem Spotmarkt, die Regelleistungsvermarktung mit kombiniertem Einsatz beider Asset-Arten, die Einhaltung einer An- oder Abfahrrampe des Parks oder die Glättung von Leistungsspitzen“, erläutert Christine Lauber, Leiterin von Sales & Origination bei Vattenfall.
Millioneninvestitionen für europaweiten Ausbau der Solarenergie
Die Kooperation mit Frankfurt Energy ist nur ein Teil der umfangreichen Pläne von Vattenfall zum Ausbau der Solarenergie. Der schwedische Konzern will innerhalb einer Generation seine Energie fossilfrei erzeugen. Dafür sind Investitionen von 100 Mio. Euro für Solar-Freiflächenanalgen und Dachmodule in 2018 und 2019 vorgesehen.
Einen Schwerpunkt der Investitionen in große Solaranlagen bilden derzeit die Niederlande. Hier plant das Unternehmen Freiflächenanlagen an drei bestehenden Kraftwerksstandorten sowie an einem in der Umsetzung befindlichen Onshore-Windpark. Die installierte Leistung der vier Solaranlagen beträgt zusammen mehr als 50 MW. (ls)