Strom

Gemeinsame Offshore-Pattform von 50Hertz und Parkwind

Um Kosten und Platz zu sparen, koordinieren der deutsche Übertragungsnetzbetreiber und der belgische Offshore-Windbetreiber ihre Aktivitäten bei der Netzanbindungs-Plattform Ostwind 2 gemeinsam.
04.10.2019

Mitarbeiter von Parkwind und Mitarbeiterin von 50Hertz auf einer Parkwind-Plattform in einem Windpark in der Nordsee.

Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, für den Anschluss der Offshore-Windparks in der Ostsee verantwortlich, und Parkwind, belgischer Offshore-Windparkbetreiber des Projekts Arcadis Ost 1, vertiefen ihre Zusammenarbeit: Mit einem "Memorandum of Understandig" (MoU) wollen sich beide Partner in einem sehr frühen Stadium des 50Hertz-Netzanbindungsprojekts Ostwind 2 noch besser abstimmen.

Inhalte der Kooperation

Zu den wesentlichen Aspekten der Zusammenarbeit gehören spezifische Vereinbarungen für Entwicklung, Beschaffung, Bau und Betrieb der gemeinsamen Offshore-Plattform, die grundlegende technische Details sowie die Grundsätze für die Aufteilung der Baukosten umfassen. Darüber hinaus koordinieren die Parteien ihre jeweiligen Projektaktivitäten eng miteinander und richten künftige Vereinbarungen, die im Interesse der Offshore-Plattform zu treffen sind, gemeinsam aus. Diese Plattform ist ausdrücklich im Rahmen des offiziellen Netzentwicklungsplans vorgesehen und soll sowohl vom Windparkbetreiber als auch vom Übertragungsnetzbetreiber genutzt werden.

„Einerseits werden Kosten gesenkt, andererseits benötigen wir weniger Platz, was uns hilft, die Umweltbelastungen beim Bau, Betrieb und Abbau noch weiter zu reduzieren“, nennt Henrich Quick, Leiter der Offshore-Projekte von 50Hertz, die Vorteile der Kooperation

Ostwind 2

Um die beiden Ostsee-Windparks Arcadis Ost 1 und Baltic Eagle an das deutsche Höchstspannungsnetz anzuschließen wird Ostwind 2 gebaut. Arcadis Ost 1 befindet sich im Cluster Westlich Arkonasee. Baltic Eagle, das Projekt des spanischen Energiekonzerns Iberdrola, liegt im Cluster Arkonasee. Beide Gebiete liegen zwischen 20 und 30 Kilometer nordöstlich der Insel Rügen. Zusammen sollen beide Windparks über eine Leistung von circa 725 Megawatt (MW) verfügen.

Für den Abtransport dieser Leistung plant 50Hertz den Bau von drei Seekabelsystemen, die auf einer Wechselspannungsebene von 220 Kilovolt (kV) und mit einer Gesamtleistung von 750 MW betrieben werden. Für das Projekt Ostwind 2 liegen die erforderlichen Genehmigungen für die Landtrasse, für die Seetrasse der Zwölfmeilenzone von Mecklenburg-Vorpommern und für einen circa fünf Kilometer langen Abschnitt in der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) vor.

220-kV-Wechselstrom

50Hertz holt zurzeit die notwendigen Genehmigungen für die verbleibende Seetrasse in der AWZ ein.Die Anbindung an das deutsche Höchstspannungsnetz erfolgt am Netzverknüpfungspunkt im Umspannwerk Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern). Dort wird der Strom auf eine Spannungsebene von 380 kV umgewandelt und in das 50Hertz-Übertragungsnetz eingespeist. Der Einsatz der 220-kV-Wechselstrom-Technologie ist nach Angaben von 50Hertz für die Anbindung der Cluster Arkonasee und Westlich Arkonasee die technisch und wirtschaftlich effizienteste Übertragungsmethode. (sg)