Die Strompreise für leistungsgemessene (rLM-) Industrie- und Gewerbeunternehmen haben im März ein Niveau erreicht, das seit mehr als drei Jahren nicht mehr gesehen wurde. Der Strompreisindex des Ausschreibungsdienstleisters Ispex kletterte nach eigenen Angaben vom Mittwoch um fast ein Zehntel Cent auf vier Euro pro kWh. Die Ispex-Gruppe ist in diesem Segment Marktführer, so dass ihr Index einen guten Anhaltspunkt liefert.

Ispex führte das Preishoch auf die steigenden Terminmarktpreise zurück. Grundlast für 2019 verteuerte sich im Laufe des März um 2,20 Euro pro MWh auf über 36 Euro pro MWh. Dies wiederum lag an der Preisrally bei CO2 und an nach wie vor hohen Steinkohlepreisen.

Gas für große Gewerbekunden nur noch für 1,70 Cent

Industriegas setzte seinen preislichen Abwärtstrend im März leicht fort: Die Angebote fielen im Mittel um 0,09 Cent pro kWh auf 1,70 Cent pro kWh. Im Hintergrund bewegten sich die Terminmarktpreise kaum, doch vergrößerte sich der Preisabstand des Frontjahres (2019) zu den Lieferjahren 2020 und 2021 von 0,50 auf 0,80 bis 1,00 Euro pro MWh. Aus diesem Grunde holten Industriekunden bei längerfristigen Lieferverträgen "regelmäßig" Preise unter 1,70 Cent heraus.

Leistungsgemessene Gewerbebetriebe mit geringeren Verbrauchsprofilen mussten im ersten Quartal in den 50 größten deutschen Netzgebieten im Mittel 2,45 Cent pro kWh zahlen. Das teilte ihr Verband VEA am Donnerstag mit. Das entspricht einer durchschnittlichen Erhöhung um 4,5 Prozent seit Oktober 2017. Im günstigsten beobachteten Verteilnetz, dem von Wesernetz in Bremen, lag der Durchschnittspreis aller Anbieter bei 2,22 Cent pro kWh, im teuersten, dem von Netz Leipzig, bei 2,83 Cent pro kWh. Die Unterschiede erklären sich größtenteils durch die lokale Spreizung der Netzentgelte. (geo)