Strom

Kraftwerk Rothenfels: Probebetrieb für unterirdische Rohrturbine

Nach der Rohrturbine folgt das nächste Großprojekt in Rothenfels: Die Verlegung der Energieableitkabel zwischen dem Mainkraftwerk und dem örtlichen Verteilnetz haben begonnen.
16.04.2018

Die Bestandsanlage des Mainkraftwerks Rothenfels mit zwei Turbinen (rechts) und dem Erweiterungsbau mit unterirdischer Rohrturbine (links).

Die neue unterirdische Rohrturbine im Laufwasserkraftwerk Rothenfels kann bei voller Leistung pro Stunde 2100 kWh erzeugen. Das entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch eines Single-Haushalts. Damit die 2,1 MW-Turbine vom Probe- bald in den Dauerbetrieb übergehen kann, sind nun auch die Bauarbeiten für die Energieableitung in einen Netzeinspeisepunkt gestartet. Das teilte Uniper als Betreiber des Mainkraftwerks mit.

Die Hochleistungsturbine benötigt eine 20 000 Volt-Kabelverbindung zur Energieableitung vom Kraftwerk in Rothenfels zum nördlichen Ortsrand der Gemeinde Hafenlohr. In einer begehbaren Übergabestation soll dort das neue Stromkabel in das bestehende Verteilnetz von Bayernwerk übergehen.

Turbine liefert zusätzlich rund 7,4 Mio. kWh Wasserkraftstrom

Mit der Stromableitung wird gleichzeitig auch ein Glasfaserkabel für die datentechnische Anbindung des Kraftwerks verlegt. Neben den 20 000 Volt-Mittelspannungskabeln liegen dementsprechend auch 4,8 Kilometer lange Glasfaserkabel und Kunststoff-Leeerrohre für die Bauarbeiten bereit. Der überwiegende Teil der Kabel wird im offenen Graben bzw. mittels „Kabelpflug“ in 80 bis 175 cm Tiefe verlegt. An vier Abschnitten ist zudem die unterirdische Verlegung im Rahmen des Bohrspülverfahrens vorgesehen. So müssen weniger Gräber ausgehoben werden und die Böden werden geschont.

Die Baumaßnahmen für den Kabelanschluss werden voraussichtlich bis Anfang Juni dauern und verschlingen einen sechsstelligen Eurobetrag. Dafür werden durch den Anschluss der neuen Turbine zusätzlich rund 7,4 Mio. kWh an CO2-freiem Wasserkraftstrom in das Netz eingespeist. (ls)