Längstes Drehstromprojekt Deutschlands erhält letzten Planfeststellungsbeschluss

Mit 230 Kilometern ist das Drehstromprojekt zwischen Wahle und Mecklar das längste in Deutschland. Für Abschnitt C (rechtes Bild) gab es jetzt die Baugenehmigung.
Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat jetzt den Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt C, den letzten Teilabschnitt der „Grünstromleitung“ Wahle – Mecklar, erhalten. Wahle befindet sich im Landkreis Peine in Niedersachsen und Mecklar ist einer der 13 Ortsteile der Großgemeinde Ludwigsau. Er liegt im hessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr erteilte den Beschluss für die rund 48 Kilometer lange Verbindung zwischen dem Umspannwerk Hardegsen (Landkreis Northeim) und der niedersächsisch-hessischen Landesgrenze.
Verstärkung der Nord-Süd-Transportkapazitäten
Mit diesem Planfeststellungsbeschluss hat Tennet die offizielle Baugenehmigung für alle vier Leitungsabschnitte des mit 230 Kilometer längsten deutschen Drehstromprojektes erhalten.Bisher gab es die Planfeststellungsbeschlüsse und damit Baurecht für die Abschnitte A, B und D.
De erfolgreichen Ausbau erneuerbarer Energiequellen mache eine Verstärkung der Nord-Süd-Transportkapazitäten sowie eine stärkere Vermaschung des Drehstromnetzes notwendig, um den zunehmend komplexeren Netzbetrieb auch zukünftig zu meistern, so Tennet.
Die geplante Höchstspannunsleitung wird die Umspannwerke Wahle und Mecklar mit einer Spannung von 380.000 Volt verbinden. Knotenpunkte sind dabei die Umspannwerke an den Endpunkten der Leitung sowie in Lamspringe und Hardegsen. Dort wird die Energie in die Regionen verteilt oder bei Bedarf aus den Regionen abtransportiert.
Details zum Abschnitt C
Der letzte und südlichste Bauabschnitt Niedersachsens besteht aus fünf Baulosen. In diesem werden ein rund 5,5 Kilometer langer Erdkabelabschnitt zwischen Hetjershausen und Olenhusen bei Göttingen sowie 141 Stahlgittermasten gebaut. Auf einer Länge von 76 Kilometern werden insgesamt 254 Masten rückgebaut. Zwei Kabelübergangsanlagen, die den Übergang zwischen Erdkabel und Freileitung sicherstellen, werden in diesem Abschnitt ebenfalls errichtet.
Im Rahmen der öffentlichen Beteiligung wurden für den Abschnitt C 110 Stellungnahmen und 140 Einwendungen von Privatpersonen und Trägern öffentlicher Belange geprüft und berücksichtigt. Ab dem 28. Januar wird der Beschluss in den Rathäusern entlang des Trassenabschnitts zur öffentlichen Einsichtnahme ausliegen.
In den kommenden Monaten wird Tennet zunächst mit bauvorbereitenden Maßnahmen entlang der Leitungsroute beginnen. Die Inbetriebnahme des Gesamtprojekts Wahle – Mecklar strebt der Übertragungsnetzbereiber bis Ende 2024 an. (sg)