LED-Straßenleuchten werden noch sparsamer
LED-Straßenleuchten sind sparsam und langlebig, aber Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) setzen noch einen drauf: Indem sie die herkömmlichen Hochleistungsdioden durch eine spezielle Anordnung schwächerer LED ersetzten, konnten die Wissenschaftler den Stromverbrauch noch einmal um 20 Prozent senken. Die Pfalzwerke Netz AG hat in Maxdorf bei Ludwigshafen jetzt erstmals Straßenlaternen mit den neuen Leuchtköpfen ausgestattet.
Es sei dem KIT gelungen, den Wirkungsgrad und die Lebensdauer der Lampen gegenüber herkömmlichen LED-Leuchten noch einmal deutlich zu steigern, sagt Michael Heidinger vom Lichttechnischen Institut (LTI) des KIT. Er hat eine Schaltung erdacht, die Alterung und Versagen einzelner Leuchtdioden abfängt.
Eine größere Zahl von LED parallel zu schalten, sei schwierig, da der Ausfall einer einzelnen Diode zum Versagen des gesamten Systems oder Teilbereichs führt. Die Teile in Reihe zu schalten, habe ebenfalls Nachteile, da hier mit steigender Zahl der Dioden sehr hohe Spannungen benötigt werden. Nun aber sei es möglich, viele Leuchtpunkte – bei den hier eingesetzten Leuchtmodulen sind es 48 – kostengünstig auf eine Platine zu montieren. Das Schaltkonzept erlaubt, mit Spannungen von 20 Volt zu arbeiten, wo sonst über 120 Volt notwendig sind.
Angenehmer fürs menschliche Auge
Darüber hinaus haben die Lampen Leuchteigenschaften, die für das menschliche Auge angenehmer sind. Viele kleine LED werden aus einiger Entfernung als Flächenstrahler wahrgenommen. Sie blenden dadurch weniger als Hochleistungs-LED, die als Punktlichtquelle wirken, erklärt Klaus Müller, Geschäftsführer der Gratz Luminance, die die neuen Außenleuchten herstellt. Obendrein seien sie günstiger in der Anschaffung. Der Leuchtenkopf kann zudem einfach auf bestehenden Masten montiert werden. Die Serienfertigung wird derzeit vorbereitet. (wa)