Strom

Mehr Haushalten wegen unbezahlter Rechnungen der Strom abgestellt

Die Stromversorger in Deutschland drohen jedes Jahr Millionen Haushalten an, ihnen wegen unbezahlter Rechnungen den Strom abzudrehen. In den allermeisten Fällen kommt es nicht so weit – doch die Zahl der Stromsperren steigt.
11.11.2018

Immer kostspieliger: Strom für Privathaushalte

Wegen unbezahlter Rechnungen ist im vergangenen Jahr fast 344.000 Haushalten in Deutschland der Strom abgestellt worden. Das waren etwa 14.000 Stromsperren mehr als 2016, wie aus dem Entwurf des neuen Monitoring-Berichtes der Bundesnetzagentur zum Strommarkt hervorgeht. Die meisten Sperren gab es mit rund 98.000 in Nordrhein-Westfalen. Der Berichtsentwurf liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.

Eine Stromsperre angedroht haben die Versorger im vergangenen Jahr gut 4,8 Millionen säumigen Zahlern. Gut sieben Prozent von ihnen wurde der Strom dann tatsächlich abgestellt. "Es besteht die Vermutung, dass eine Sperrandrohung in vielen Fällen zu einer Zahlung führt", heißt es in dem Bericht. Außerdem wird auf den hohen zeitlichen und finanziellen Aufwand verwiesen, wenn eine Sperre vor Gericht durchgesetzt werden muss.

Mindestens 100 Euro in Zahlungsverzug

Die Stromversorgung darf der Versorger erst unterbrechen, wenn der Kunde mit mindestens 100 Euro in Zahlungsverzug ist und nachdem er eine Mahnung mit der Androhung einer Sperrung erhalten hat. Bevor der Strom tatsächlich abgestellt wird, muss der Versorger dem Verbraucher eine entsprechende Ankündigung zustellen und ihm eine letzte Gelegenheit zur Zahlung geben. Sowohl die Mahnung als auch die Sperrung und die Entsperrung eines Stromanschlusses kosten zusätzliche Gebühren.

Besonders zuverlässig bei der Zahlung waren im vergangenen Jahr die Stromkunden in Baden-Württemberg und Bayern. (dpa/hcn)