Strom

Mieterstrom von Berliner Hausdächern

Die Elektrizitätswerke Schönau kooperieren mit Bürger Energie Berlin und der Wohnbaugenossenschaft Neukölln. Zusammen wollen sie neue Solaranlagen auf Hausdächern bauen.
30.07.2019

von links: Christoph Rinke (Vorstand der Bürger Energie Berlin), Sebastian Sladek (Vorstand der EWS Schönau), Arwen Colell (Aufsichtsrätin der Bürger Energie Berlin), Sami Natal (Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Neukölln) und Staatssekretär Christian Rickerts (Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe).

Gemeinsam mit der Bürger Energie Berlin und der Wohnbaugenossenschaft Neukölln haben die Elektrizitätswerke Schönau (EWS) ihr erstes Mieterstromprojekt in Berlin an den Start gebracht. Dabei zeichnen die EWS für die Gesamtstromversorgung der Bewohner verantwortlich. Auf die Sonnenernte der neuen Photovoltaikanlage mit 99,8 kWp können 118 Haushalte zugreifen.

"Mieterstrom ist in städtischen Gebieten ein wichtiger Baustein für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und wirksamen Klimaschutz. Die Dächer großer Mehrfamilienhäuser bieten ein gewaltiges Potenzial für die Installation von Photovoltaikanlagen", sagt EWS-Vorstand Sebastian Sladek.

Lokale Stromversorgung wird gesichert

Im Rahmen von Mieterstromprojekten können die Bewohner zudem direkt von dem dezentral erzeugten Ökostrom profitieren, die Verteilnetze werden so entlastet. Beim Mieterstromprojekt in Neukölln liegt der Mieterstromtarif mehr als zehn Prozent unter dem Grundversorgertarif von Vattenfall. Wenn die Sonne nicht scheint oder nicht genug Strom auf dem Dach produziert wird, beziehen die Bewohner automatisch zertifizierten Ökostrom der Elektrizitätswerke Schönau.

Die Bürger Energie Berlin hat die PV-Anlagen auf dem Dach eines Gebäudekomplexes der Wohnbaugenossenschaft Neukölln geplant, finanziert und gebaut. "Das Mieterstromprojekt ist der Startschuss für die bürgereigene Energiewende in Berlin und ein wichtiger Schritt für mehr bürgereigenen Klimaschutz", betont Christoph Rinke, Vorstand von Bürger Energie Berlin. Der jährliche Ertrag beläuft sich dabei auf 84.500 kWh. Die eingesparte Menge an CO2 beträgt circa 50 Tonnen pro Jahr. (bh)