Strom

Neue Messboje für Offshore-Anlagen zu Wasser gelassen

Inmitten zahlreicher Offshore-Windparks vor der Küste Sylts wird im Rahmen des Forschungsprojekts „MoBo“ eine Messboje getestet, die Erträge und Planung von Anlagen verbessern soll.
19.02.2020

Eine Messboje in der Nordsee soll Daten am Meeresgrund erheben, wie auch die Windstärke registrieren, um Offshore-Anlagen noch effizienter und sicherer planen zu können.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme (IWES) eine Monitoring-Messboje nahe der Forschungspattform Fino 3 in der Nordsee ausgebracht. Sie soll meteorologische als auch ozeanographische Daten erheben, um Planung und Bau von Offshore-Anlagen besser an die Bedingungen anzupassen.

Die 2,5 Meter breite und zirka elf Meter hohe Boje ist mit einem sogenannten LiDAR (Light Detection And Ranging)-Windmessgerät ausgestattet, das mit Laserstrahlen den Wind in Stufen bis in 250 m Höhe erfasst. An der Sensorkette, die unten an der Boje angebracht ist und bis knapp über den Meeresboden reicht, erfassen weitere Messgeräte die Strömung in unterschiedlicher Tiefe, den Salz- und Sauerstoffgehalt sowie die Wassertemperatur. Zusätzlich wird ein Bodenabsatzgestell nahe der Boje ausgebracht, das sowohl die Strömung über die ganze Wassersäule als auch die Temperatur und den Salzgehalt am Meeresboden misst.

Nicht nur für Anlagenbetreiber und -planer interessant


Die Boje ist sowohl für Dauermessungen als auch für flexible Messungen einsetzbar. Die ozeanographischen Daten sind unter anderem für die Auswahl der Fundamente zum Beispiel für Offshore-Windenergieanlagen, für Einschätzungen des Sedimenttransports sowie zur Berechnung von Wellenlasten notwendig. Die Kenntnis über mittlere Windgeschwindigkeiten in Nabenhöhe der Windenergieanlagen ist maßgeblich für die Berechnung von Winderträgen und das Design der Anlagen. Unternehmen und Planungsbehörden der Offshore-Windenergie nutzen ebenso wie Warn- und Wetterdienste daher diese Messdaten.

Im Forschungsverbundprojekt „MoBo“ entwickelten das Fraunhofer IWES und das BSH die Monitoring-Boje von der Konzeption bis zur Fertigung des Prototyps. Das Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit 1,5 Mio. Euro gefördert. Die Forschungplattfrom Fino 3, wo die Boje zu Wasser gelassen wurde, liegt 45 Seemeilen vor Sylt, inmitten deutscher Offshore-Windparks. Sie ist Zentrum verschiedener Forshungsprojekte zu Wind auf See. (ls)