Strom

Passgenaue Speicherlösungen für die lokale Energiewende

Vor Ort produziert, vor Ort verbraucht: Das Bayernwerk hilft Kommunen, die Stromerzeugung aus Erneuerbaren und den lokalen Verbrauch aufeinander abzustimmen.
17.07.2018

Start des Speicher-Pilotprojekts in Neusorg (von links): Philipp Bühner und Christoph Schmid von der Bayernwerk Netz, Richard Stock, Ortssprecher der Dorferneuerung, Bauamtsleiter Achim Scherm, Erster Bürgermeister Peter König und Elektriker Thomas Philipp.

Auf dem Dach des örtlichen Feuerwehrhauses befindet sich eine Photovoltaikanlage (maximal 10 kW). Diese wird mit einem Batteriespeicher (mit einem Speichervolumen von bis zu zehn kWh) kombiniert, der wiederum bei Bedarf Strom für das Feuerwehrhaus und die lokale Straßenbeleuchtung bereitstellt. Mit dieser individuellen Speicherlösung bringt die Gemeinde Neusorg im oberpfälzischen Landkreis Tirschenreuth die stetig wachsende Stromproduktion aus erneuerbaren Energien und die Nachfrage der Verbraucher vor Ort in Einklang. Neusorg ist eine Partner-Kommune von Bayernwerk Netz und hat dieses Pilotprojekt gemeinsam mit dem regionalen Netzbetreiber entwickelt.

"Denkbare Speicherkombinationen nahezu unbegrenzt"

Das Bayernwerk überwacht die Speicherkombination mit Hilfe von intelligenten Stromzählern und Datenübertragungsgeräten aus der Ferne, mit Hilfe der gemessenen Daten wird das System weiter entwickelt. "Unsere Speicherlösungen in Kombination mit Straßenbeleuchtung, Wärmeversorgung oder auch E-Ladeinfrastruktur sollen Kommunen dabei helfen, regional erzeugte Energie auch regional zu verbrauchen und dadurch die Umwelt zu schonen", erklärt Ingo Schroers, Leiter Kommunalmanagement beim Bayernwerk. Die denkbaren Speicherkombinationen seien dabei nahezu unbegrenzt:

"Unser Ziel ist es, passgenaue Speicherlösungen für die lokale Energiewende zu entwickeln", sagt Schroers. Auch eine Förderung der Energieeinsparkonzepte und Energienutzungspläne der Kommunen durch das Bayerische Wirtschaftsministerium prüft das Bayernwerk aktuell. Der Netzbetreiber transportiert nach eigenen Angaben bereits heute im Schnitt 65 Prozent regenerative Energie durch sein Netz und hat mittlerweile fast 8000 Energiespeicher in sein Netz integriert.

Kooperation mit Hochschulen und Energieeffizienznetzwerken

"Neben einer nachweislich zunehmenden Wirtschaftlichkeit lokaler Strom- und Wärmekonzepte bringen Speicherlösungen auch eine spürbare CO2-Einsparung mit sich", ergänzt Wolfgang Hildebrand, Geschäftsführer von Bayernwerk Netz. Der Verteilnetzbetreiber arbeitet nach eigenen Angaben eng mit Universitäten und Hochschulen sowie regionalen Energieeffizienznetzwerken zusammen, die in die Weiterentwicklung der lokalen Speicherkonzepte eingebunden werden können. (hoe)