Quartalsbilanz: Schwächster Windkraftzubau seit zehn Jahren
Fast ein Viertel weniger Windenergieleistung als im letztjährigen Vergleichszeitraum ging bis Ende März ans Netz. 99 Windturbinen mit 407 MW Leistung wurden demnach in Betrieb genommen, so die Zahlen der FA Wind. Stillgelegt wurden im selben Zeitraum 49 Altanlagen mit 53 MW, womit der Nettozuwachs im Frühjahr 2022 lediglich 355 MW Leistung erreichte.
Auch das Niveau der neu erteilten Genehmigungen blieb unterhalb des letztjährigen Vergleichszeitraums – wenn auch nicht ganz so deutlich wie beim Zubau. Bis Ende März wurden 1060 MW Windenergieleistung bewilligt – sieben Prozent weniger als im Frühjahr 2021. Bemerkenswert sei in diesem Zusammenhang, dass die durchschnittliche Generatorleistung in diesem Jahr erstmals den Wert von fünf Megawatt überschritt, so die Fachagentur.
Projekte im Umfang von 10 GW müssen bei Behörden abgearbeitet werden
Dauersorgenkind beim Windkraftausbau ist nach wie vor der Süden Deutschlands. Dort wurden in den ersten drei Monaten nur sechs Neuanlagen installiert, was gerade einmal sechs Prozent der bundesweiten Inbetriebnahmen entspricht. Die Zahl der neu genehmigten Windturbinen verharrte im Süden mit 16 Anlagen auf demselben, niedrigen Niveau wie im letztjährigen ersten Quartal.
Nach Datenlage des Marktstammdatenregisters waren Ende März insgesamt 28.200 Windräder mit einer Stromerzeugungsleistung von 56.200 MW in Deutschland am Netz. Trotz der ambitionierteren Klimapolitik der neuen Bundesregierung sieht der BWE weiter Probleme kommen: „Projekte im Umfang von mehr als 10.000 MW werden in den Behörden bearbeitet. Hier muss jetzt der Beschleunigungsturbo angeworfen werden. Diese Projekte gilt es prioritär und fokussiert abzuarbeiten und noch im laufenden Jahr zu entscheiden. Damit lässt sich das ambitionierte Ausschreibungsvolumen von 12.840 MW im Jahr 2023 auffüllen", beschrieb Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie die Herausforderungen. (lm)