Strom

Regionale SuedLink-Planungsbüros nehmen Arbeit auf

Die regionalen Planungsbüros übernehmen die operative Planung für einzelne SuedLink-Abschnitte. Die ersten gehen im Norden an den Start.
10.06.2020

SuedLink ist mit einer Investitionssumme von etwa zehn Milliarden Euro das größte Infrastrukturprojekt der Energiewende. Das Vorhaben befindet sich gerade im Übergang von der Bundesfachplanung zum Planfeststellungsverfahren. Für den nördlichsten Abschnitt hat Tennet bereits zu Beginn des Jahres den Antrag auf Planfeststellung eingereicht. Der Abschluss der Bundesfachplanung für die restlichen vier Abschnitte ist für 2020 geplant.

Die 700 Kilometer lange Gleichstromverbindung SuedLink geht den nächsten großen Schritt: Nachdem die Bundesnetzagentur das Planfeststellungsverfahren für die ersten Abschnitte im Februar eröffnet hatte, haben die beiden Vorhabenträger – die Übertragungsnetzbetreiber Tennet und TransnetBW – nun die Aufträge an die Regionalen Planungsbüros (RPB) vergeben. Diese Büros sind für die Detailplanung der Erdkabelverbindung zuständig.

„Mit den Gutachter-Büros gehen die Planungen für Deutschlands größtes Leitungsbauprojekt in eine neue Phase. Die Büros bereiten nun die Detailplanung für den Trassenverlauf vor und schauen sich dabei die jeweiligen Verhältnisse vor Ort sehr genau an. Das hilft uns, gute Vorschläge für einen grundstücksgenauen Verlauf der Leitung zu entwickeln“, erläuterte Tennet-Geschäftsführer Tim Meyerjürgens. Die RPB, die teilweise schon an den bisherigen SuedLink-Planungen beteiligt waren, arbeiten bei speziellen Themen wie Baugrunduntersuchungen mit lokalen Unternehmen zusammen. Zudem werden in den kommenden Monaten SuedLink-Standorte entlang des rund 700 Kilometer langen Verlaufes eröffnet, die auch eine Anlaufstelle für die Öffentlichkeit vor Ort enthalten.    
 
Regionale Planungsbüros übernehmen operative Ausführung

TransnetBW und Tennet haben die RPB-Aufträge für ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereich im Rahmen eines EU-weiten Ausschreibungsprozesses vergeben. Die RPB kümmern sich um sämtliche operative Aufgaben – zunächst im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens, später auch bei der Baubegleitung. Dazu gehören u.a. die Trassierung, Baugrunduntersuchungen und die Baulogistikplanung. Die Umweltplanung mitsamt der Planung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen gehört ebenfalls zu ihren Aufgaben. Auch bei der Vergabe der Tiefbauarbeiten und der späteren Bauüberwachung unterstützen die Büros die jeweiligen Bauherren.

„Die RPB sollen durch ihre Präsenz vor Ort nicht nur die regionalen Gegebenheiten bestmöglich in die Detailplanung einbeziehen. Sie sollen die Vorschläge gemeinsam mit den Vorhabenträgern in einem engen Dialog mit den berührten Eigentümern und Bewirtschaftern besprechen und deren Hinweise bei der Erstellung der Genehmigungsunterlagen prüfen“, sagte Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung der TransnetBW.

Neun Planabschnitte

Das Gesamtvorhaben wurde für die Vergabe in neun Planabschnitte eingeteilt. Nach einem umfangreichen Bieterwettbewerb haben sich vier Unternehmen durchgesetzt und konnten
beauftragt werden: Für die drei Planungsabschnitte im Gesamtprojekt Nord – von Tennet verantwortet – bekamen die Planungsunternehmen ILF, Vössing sowie die ARGE Arcadis | BERNARD den Zuschlag. In den sechs Planungsabschnitten im Gesamtprojekt Süd – unter Verantwortung von TransnetBW – wurden Arcadis, die Bietergemeinschaft gbm | Krebs+Kiefer | Mailänder Consult sowie die Firma ILF beauftragt.