Strom

RWE errichtet Demonstrationsanlage für Agri-PV

Auf einer Fläche sind drei unterschiedliche Agri-PV-Konzepte geplant. Eine Anlage entsteht auf Rekultivierungsfläche des Tagebaus Garzweiler bei Bedburg.
06.09.2023

RWE will zeigen, wie sich Stromerzeugung und Landwirtschaft kombinieren lassen. (Symbolbild)

Der Energiekonzern RWE untersucht gemeinsam mit dem Forschungszentrum Jülich in einer Demonstrationsanlage im Rheinischen Revier, wie sich Solarstrom und Landwirtschaft auf demselben Acker kombinieren lassen. Die Demonstrationsanlage soll über eine Kapazität von 3,2 Megawatt peak verfügen und bis Ende des Jahres in Betrieb gehen, wie RWE mitteilt. Anfang 2024 sollen die mindestens fünf Jahre laufenden Forschungsaktivitäten starten.

Ziel sei es, geeignete Bewirtschaftungsmethoden und wertschöpfende Betreiberkonzepte für Agri-PV-Anlagen zu testen. Das Forschungszentrum Jülich bringe dafür seine wissenschaftliche Expertise in der Kombination von Pflanzenforschung und Photovoltaik – auch im Kontext der Bioökonomie ein. RWE verfügt neben Rekultivierungsflächen über langjährige Beziehungen zur regionalen Landwirtschaft und umfangreiches technisches Know-how aus der Planung, dem Bau und dem Betrieb von Solaranlagen weltweit.

"Mit unserer Demonstrationsanlage in Bedburg leisten wir wichtige Anwendungsforschung, um zukünftig das volle Potenzial dieser Technologie nutzen zu können", sagt Katja Wünschel, CEO RWE Renewables Europe & Australia, "Hierbei konzentrieren wir uns auf geeignete Kulturen, die optimale Auslegung der zugehörigen PV-Anlagen und die Kooperationskonzepte mit den Landwirten."

Bewegliche Achse

Für die Demonstrationsanlage sind drei unterschiedliche Agri-PV-Konzepte geplant, die sowohl eine acker- als auch gartenbauliche Nutzung der Fläche ermöglichen: Bei der ersten Variante, das auf ein System der Berliner Solarfirma Next2Sun setzt, sollen die Solarmodule fest und in senkrechter Ausrichtung auf dem Ständerwerk montiert werden. Zwischen den Modulreihen ist ausreichend Platz für Erntemaschinen, so dass auch die ackerbauliche Nutzung erprobt werden kann.

Bei der zweiten Variante mit einem System der Firma Schletter sind die Module ebenfalls in Reihen angeordnet, werden aber auf einer beweglichen Achse montiert und folgen dem Sonnenlauf von Osten nach Westen. Dadurch sollen der Ertrag der PV-Anlage optimiert und gleichzeitig Flächen für die Landwirtschaft zur Verfügung gestellt werden.

Erhöhte Konstruktion

Bei der dritten Variante, das ein System der Firma Zimmermann PV-Stahlbau vewendet, werden die PV-Module erhöht auf einer Pergola-ähnlichen Unterkonstruktion angebracht. Darunter könnten Sonderkulturen wie Himbeeren oder Heidelbeeren wachsen.

Bereits seit Juni errichtet RWE am Rand des Braunkohlentagebaus Garzweiler auf einer rund sieben Hektar großen Rekultivierungsfläche die Agri-Photovoltaikanlage (Agri-PV), in der Solarstrom gewonnen und gleichzeitig Acker- und Gartenbau betrieben werden soll. (jk)