RWE plant Einsatz von Flugwindkraftanlage

Der Windkraftdrache verfügt zwar noch nicht über so viel Leistung wie herkömmliche Onshore-Anlagen, aber er ist natur- und umweltverträglicher.
Flugwindkraftanlagen stecken derzeit noch in der Forschung- und Entwicklungsphase. Pionierin auf diesem Gebiet ist die Hamburger SkySails Power. Eine der Anlagen soll nun bei RWE Renewables in den Dauerbetrieb gehen.
Drei Jahre lang werden die Essener die 200 kW starke Anlage testen, so die Kooperationsvereinbarung beider Unternehmen. Als ersten Schritt muss nun ein geeigneter Standort gefunden werden. Dort soll dann eine Bodenstation mit einer Seilwinde, in die ein Generator integriert ist, errichtet werden.
Und so funktionierts
Ein 120 Quadratmeter großer Zugdrache, der sogenannte „Kite“ zieht dann während seines Aufstiegs ein Seil in gesteuerter Flugrichtung von der Winde ab. Der verbundene Generator erzeugt darüber Strom.
Sobald das Zugseil seine maximale Länge erreicht hat, beginnt die Rückholphase: Der Kite stellt sich automatisch in eine Position, in der seine Zugkraft sehr gering ist, er also ohne viel Widerstand eingeholt werden kann. Der Generator arbeitet jetzt als Motor und wickelt das Seil auf. Dieser Rückholprozess benötigt nur einen Bruchteil der Energie, die während der Leistungsphase erzeugt wird.
Anlage im MW-Bereich geplant
Noch kommen Flugwindkraftanlagen mit 100 bis 200 kW nur auf einen Bruchteil der Leistung einer herkömmlichen Onshore-Anlage. Doch SkySails arbeitet bereits an einem Modell im MW-Bereich. Auch wenn die Systeme noch lange nicht konkurrenzfähig zur etablierten Technologie sind, einen Vorteil haben sie schon heute: Durch die leichte und kompakte Bauweise ist das System besonders umweltverträglich. Es falle kaum in der Landschaft auf und ist leise, so SkySails. Das könnte Akzeptanzprobleme in der Bevölkerung reduzieren und Naturschutzkonflikte lösen. (lm)