Schwimmende Photovoltaikanlage übertrifft Erwartungen
Im Juli 2019 ging auf dem Maiwaldsee im baden-württembergischen Renchen (Ortenaukreis) die bisher größte schwimmende Photovoltaikanlage in Deutschland in Betrieb. Sie verfügt über eine Leistung von 750 Kilowatt (kW). Initiiert hatte das Projekt der Kieswerksbetreiber Armin Ossola gemeinsam mit dem regionalen Energiedienstleister Erdgas Südwest.
Ein Rückblick zeigt schon jetzt: Die Investition von rund einer Million Euro habe sich gelohnt, heißt es in einer Pressemitteilung von Erdgas Südwest. So erzeugte die Anlage mehr Solarstrom als erwartet. Geplant waren 800.000 kWh grüner Sonnenstrom im Jahr, erreicht wurden 860.000 kWh. 75 Prozent davon flossen in die Eigenversorgung des Kieswerks - geschätzt wurden im Vorfeld ein Anteil von zwei Drittel. Unterm Strich konnten die Stromkosten im Vergleich zum Vorjahr um zehn Prozent reduziert werden, die CO2-Einsparung betrug 560 Tonnen.
Module auf dem Wasser sturm- und wetterresistent
Auch extremen Wetterbedingungen habe die Anlage im vergangenen Jahr tadellos standgehalten, heißt es in der Pressemitteilung von Erdgas Südwest weiter. So sei der Hitzesommer 2019 genauso schadlos an der Anlage vorbeigegangen wie der stürmische Februar 2020. Windgeschwindigkeiten über 100 km/h und somit Windstärke 10-11 hätten lediglich für ein verbogenes Dach der Wechselrichter gesorgt, das schnell repariert werden konnte. Die Module auf dem Wasser hätten sich sturm- und wetterresistent gezeigt.
"Wir haben nur positive Erfahrungen mit der Anlage gemacht. Es war die absolute richtige Entscheidung, in dieses Projekt zu investieren", so Ossala. Auch Boris Heller, Leiter Projektentwicklung bei Erdgas Südwest, ist laut der Pressemitteilung zufrieden mit dem ersten Jahr: "Das Konzept der sauberen Stromerzeugung auf dem Baggersee ohne Flächenkonkurrenz gefiel, wir hatten sehr viele Anfragen". Den grünen Strom direkt vor Ort zu verbrauchen sei ein wichtiger Baustein, um die Energiewende gelingen zu lassen.
Erdgas Südwest plant Folgeprojekte
Es seien im Laufe der vergangenen zwölf Monate diverse weitere Projekte untersucht und entwickelt worden. Es sei daher zu erwarten, dass unter Federführung der Erdgas Südwest ähnliche Projekte folgen werden, kündigte Heller in der Pressemitteilung an. (hcn)