Strom

Habeck zum Netzausbau: «Wir sind zum Erfolg verdammt»

Der Windstrom muss in den industrialisierten Süden. Passend zum Baustart von SuedLink stellt Tennet jetzt die Westküstenleitung fertig.
11.09.2023

Pressetermin zur Fertigstellung der Westküstenleitung: Malgorzata Cybulska (Vorständin Netzdienste SH Netz AG), Joschka Knuth (Staatssekretär Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein), Stefan Mohrdieck (Landrat Landkreis Dithmarschen), Tim Meyerjürgens (Tennet-Geschäftsführer), Robert Habeck (Vize-Kanzler und Bundeswirtschaftsminister), Dirk Burmeister (Entwicklungsagentur Heide) und Hans-Ulrich Rösner (Leiter WWF Wattenmeerbüro).

Das Tempo beim Ausbau der Stromnetze muss sich nach Überzeugung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) weiter beschleunigen. «Wir sind zum Erfolg verdammt», sagte er beim Besuch des Umspannwerks Heide der neuen schleswig-holsteinischen Westküstenleitung am Montag in Wöhrden (Kreis Dithmarschen).

Die Westküstenleitung steht nach Angaben des Netzbetreibers Tennet kurz vor der Gesamtinbetriebnahme.  Die 380-kV-Leitung führt von der deutsch-dänischen Grenze nördlich von Klixbüll (Kreis Nordfriesland) auf 137 Kilometern Länge über Husum und Heide nach Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen).

Spatenstich für Suedlink

Passend dazu begann Tennet diesen Montag die Arbeiten an SuedLink. Mit der Stromtrasse soll die Energiewende in Deutschland ein gutes Stück vorankommen. „SuedLink garantiert die sichere Stromversorgung in Bayern und Baden-Württemberg“, sagte Habeck.

Mit dem Baubeginn des SuedLinks entsteht eine der Haupttrassen, mit dem Strom aus den Windregionen Norddeutschlands nach Süddeutschland abgeleitet werden soll.

Von Wewelsfleth (Kreis Steinburg) aus soll die Stromtrasse die Elbe in einem Tunnel bis zum niedersächsischen Wischhafen unterqueren. Seit Anfang des Jahres laufen bereits die bauvorbereitenden Arbeiten.

Sonderbauwerk unter der Elbe

Die Elbquerung ist nach Tennet-Angaben eines der größten Sonderbauwerke von SuedLink. Sechs 525-kV-Gleichstromkabel sollen eingezogen und an die SuedLink-Erdkabel auf beiden Seiten der Elbe angeschlossen werden. Die Bauzeit werde voraussichtlich viereinhalb Jahre betragen.

Die Stromleitung SuedLink soll 700 Kilometer lang werden und Norddeutschland mit seinen vielen Windenergieanlagen mit dem Süden Deutschlands verbinden. Die Investitionssumme liegt bei zehn Milliarden Euro.

In allen Abschnitten laufen die Planfeststellungsverfahren. Tennet ist für den nördlichen Trassenabschnitt und die Konverter in Schleswig-Holstein und Bayern zuständig. TransnetBW ist für den südlichen Trassenabschnitt und die Konverter in Baden-Württemberg verantwortlich. (dpa/pfa)