Strom

Sinkende EEG-Umlage kann Strompreisanstieg nicht aufhalten

Die Preisexplosion für CO2-Zertifikate treibt den Börsenstrompreis ordentlich nach oben – die sinkende EEG-Umlage macht das nicht wett.
11.10.2018

Während die einen für Entlastungen sorgen, stehen bei den anderen Kostenerhöhungen an. Im Endeffekt bleibt es für den Verbraucher fast ein Nullsummenspiel.

Er sorgt für eine paradoxe Situation im Strommarkt – der Preis der CO2-Zertifikate steigert den Marktwert der Erneuerbaren und drückt die EEG-Umlage, insgesamt steigen die Strompreise jedoch.

Im September sind die Zertifikatspreise für eine Tonne CO2 erstmals auf über 20 Euro gestiegen, im Jahr zuvor zahlten Kraftwerksbetreiber noch sechs bis sieben Euro pro Tonne. Diese Preisrallye soll sich laut Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) auch in der EEG-Umlage wiederspiegeln. Für 2019 wird eine Umlage von 6,51 Cent pro kWh prognostiziert. Die Range kann sich dabei zwischen 6,4 und 6,6 Cent pro kWh einpendeln.

Von 6,79 auf 6,51 Cent pro kWh

Durch die Preisexplosion für CO2-Emissonen werden Erneuerbare stärker nachgefragt, was ihren Marktwerkt an der Börse deutlich steigert. Je teurer Wind,- Sonnen,- und Bioenergie gehandelt werden, umso geringer fällt die Differenz zur garantierten Einspeisevergütung aus, was den Endkunden entlastet. Aktkuell liegt die EEG-Umlage bei 6,79 Cent pro kWh –  die Entlastung für 2019 hält sich also in Grenzen.

Das Online-Vergleichsportal Check24 geht davon aus, dass die Ersparnis für eine vierköpfige Familie mit einem Verbrauch von 5000 kWh po Jahr bei 17 Euro liegt. Für einen deutlich spürbareren Effekt müsste die Finanzierung der Industrieprivilegien über den Bundeshaushalt finanziert werden, heißt es von Seiten des BEE. Würden die entfallene Umlage für energieintensive Industriezweige von der Regierung gestemmt, könnte die Umlage für alle Verbraucher um 1,5 Cent sinken.

Entgelte auf Verteilnetzebene steigen

Für weitere Entlastungen wollen die Übertragungsnetzbetreiber sorgen, indem sie ihre Netzentgelte senken, allerdings stehen auf Verteilnetzebene Erhöhungen an. Für mehr als die Hälfte der Stromversorgungsgebiete sollen laut Check24 zirka fünf Prozent höhere Kosten fällig werden. Das würde die Entlastung durch die EEG-Umlage für den Endverbraucher völlig aufheben.

Die Stadtwerke-Kooperation Trianel begegnet den gestiegenen Großhandelspreisen von teilweilse über 60 Euro pro MWh mit einer strukturierten Beschaffungspolitik. „Unsere Kunden im Portfoliomanagement kaufen im Durchschnitt um zwei Prozent günstiger ein als der Markt und haben in der Regel in den letzten Jahren nur die nicht beeinflussbaren Preissteigerungen wie Abgaben und Gebühren an ihre Kunden weitergeben müssen. Viele haben sogar durch ihre Einkaufspolitik in den letzten Jahren die Steigerungen der EEG-Umlage kompensieren und ihre Endkundenpreise halten können“, hebt Frank Neubauer, Bereichsleiter Vertrieb und Marketing bei Trianel, hervor. (ls)