Strom

Soziale Netzwerke als Vertriebsweg in Energiebranche ungeeignet

Die Zahl der Energieunternehmen mit einem Social-Media-Auftritt ist inzwischen rasant gestiegen. Die Erfolge sind dennoch bisher überschaubar.
16.02.2018

Die Kommunikation über soziale Netzwerke spielt für viele Deutsche eine wichtige Rolle. Mehr als drei Viertel der Zielgruppe (78 Prozent) nutzen beispielsweise Facebook. Der Videokanal You Tube kommt mit 74 Prozent auf einen ähnlich hohen Nutzeranteil. Google+ (34 Prozent) und Instagram (38 Prozent) folgen mit Abstand dahinter. Die Energiebranche hat auf das veränderte Medienverhalten mit vielfältigen Social-Media-Auftritten reagiert, der erhoffte Erfolg ist aber bisher ausgeblieben. Dies zeigt die aktuelle Studie "Social Media Report Energy 2017" des internationalen Marktforschungs- und Beratungsinstituts YouGov. Dennoch: "Social Media verkauft zwar nicht direkt Verträge, aber steigert die Glaubwürdigkeit des Anbieters", erklärte Werner Grimmer, Team Manager Custom Research bei YouGov Deutschland.

Vertrauensproblem der Verbraucher

Lediglich acht Prozent, und damit zwei Prozent weniger als noch 2010 der Energieinteressierten nutzen die Social-Media-Auftritte der Energieunternehmen, um sich etwa über Angebote oder Leistungen zu informieren. Und magere  ein Prozent haben bisher über einen
Social-Media-Auftritt einen Abschluss getätigt. Hinzu kommt ein Vertrauensproblem der Verbraucher gegenüber den Onlineauftritten der Energieunternehmen: Nur 13 Prozent der Befragten betrachten Beiträge von Unternehmen auf Social-Media-Seiten als vertrauenswürdig.

Deutlich positiver werden hingegen Vergleichsseiten wie etwa Check24 oder Verivox hinsichtlich der Verlässlichkeit der Informationen bewertet. Zwei von fünf Energieinteressierten halten die dort erhältlichen Informationen für vertrauenswürdig. Ungeschlagen an Platz eins der Quellen, denen die an Energiethemen interessieren Deutschen vertrauen, liegen auch 2017 wieder die Verbraucherschutzorganisationen. Für die Studie wurden 1071 an Energiethemen interessierte Social-Media-Nutzer im November 2017 befragt. (ad)