Strom

Stadtwerke investieren in KWK und Erneuerbare

Auch im Jahr 2017 haben die Stadtwerke stark in neue Kraftwerke investiert. Die KWK bleibt die Leib- und Magen-Technologie mit der effizienten Produktion von Strom und Wärme. VKU-Hauptgeschäftsführerin Reiche plädiert für verlässliche Rahmenbedingungen bis 2030.
17.09.2018

Die kommunalen Unternehmen bauen den Bereich der erneuerbaren Energien deutlich aus.

Die deutschen Stadtwerke haben im vergangenen Jahr wieder kräftig in prosperierende Geschäftsfelder auf der Erzeugungsseite investiert. Beim Ausbau ihres Kraftwerksparks setzen sie dabei auf Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und Erneuerbare-Energien-Anlagen. Das dokumentieren die neuen Erzeugungszahlen des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU).

VKU-Hauptgeschäftsführerin Katherina Reiche: „Wir nehmen unsere Verantwortung für den Klimaschutz und die Energiewende ernst. Die Zahlen belegen, dass die Erzeugungskapazitäten der Stadtwerke immer nachhaltiger, effizienter und klimafreundlicher werden."

KWK bleibt Schwerpunkt der kommunalen Kraftwerke

Der Anteil der KWK am kommunalen Kraftwerkspark konnte 2017 auf 44 Prozent (2016: 41,6 Prozent) an der Gesamterzeugungsleistung der Stadtwerke gesteigert werden. Die Technologie bleibt damit der Schwerpunkt kommunaler Kraftwerke. Die Leistung der erneuerbaren Energien konnte um fast 14 Prozent gesteigert werden, höher als die Zunahme auf Bundesebene. Der Anteil Erneuerbarer im kommunalen Kraftwerkspark ist auf 21,3 Prozent in 2017 (2016: 17,5 Prozent) gestiegen.

Reiche: „Damit wir diesen Kurs erfolgreich fortsetzen können, brauchen wir verlässliche politische Rahmenbedingungen. Dazu gehören insbesondere die Fortführung der KWK-Förderung idealerweise bis 2030 und eine rasche Umsetzung der Sonderausschreibungen für erneuerbare Energien, die die Große Koalition verbindlich zugesagt hat."

KWK und Gaskraftwerke sind Komplementäre zu erneuerbaren Energien

Gut 80 Prozent der im Bau oder im Genehmigungsverfahren befindlichen Projekte sind KWK-Anlagen, 19 Prozent sind Erneuerbare-Energien-Projekte. Nur noch 0,3 Prozent betreffen konventionelle Kohle- oder Gaskraftwerke, in denen die Wärme nicht mitgenutzt wird.

VKU-Hauptgeschäftsführerin Reiche sieht mit dem Ende der Kernenergie im Jahr 2022 sowie der sich andeutende Ausstiegspfad aus der Kohleverstromung einen starken Abbau gesicherter Erzeugungskapazitäten auf die Branche zukommen. Nötig sei für die Zukunft ein sogenannten Fuel Switch, also die Substitution von Kohle durch klimafreundliches Gas. „Gaskraftwerkskapazitäten werden jedoch bis zum Jahr 2025 nicht in ausreichendem Maße verfügbar sein.“ Kraft-Wärme-Kopplung und effiziente Gaskraftwerke seien jedoch geradezu gesetzte Komplementäre zu den volatilen erneuerbaren Energien. „Sie sind die beste Antwort die neuen Anforderungen bei der Stromversorgung – für Versorgungssicherheit und Klimaschutz“, so Reiche. (al)