Strom

Stadtwerke-Tochter erforscht, wie die Energiewende auf dem Lande gelingen kann

Der Netzbetreiber ist dabei Partner eines Forschungsverbundes: Erste Einblicke wie es vonstatten gehen soll, gibt es bereits.
09.06.2020

v.l.: Michael Bußmann (SWTE Netz), Dieter Ruhe (B&R Energie), Elmar Brügging und Christian Heinrich (FH Münster), Tobias Koch und Felix Schwerter (SWTE Netz)

Die Netzgesellschaft der Stadtwerke Tecklenburger Land, die SWTE Netz GmbH & Co. KG, ist Partner bei einem Forschungsprojekt. Dieses wird von der FH Münster/Campus Steinfurt geleitet. Gemeinsam wollen sie ein beispielhaftes Quartier im Versorgungsgebiet der SWTE Netz untersuchen, teilt der Netzbetreiber mit.

Ziel ist es, wichtige Erkenntnisse zu liefern, wie beispielsweise ohne fossile Brennstoffe Ballungszentren mit Strom und Wärme versorgt werden können oder welche technischen Voraussetzungen es für die angestrebte Nachhaltigkeit benötigt.

So ist das Vorgehen

"Das Projekt 'EnerRegio' lässt sich thematisch in drei Teile gliedern“, erklärt Projektkoordinator Elmar Brügging vom Fachbereich Energie-Gebäude-Umwelt der FH Münster. In der ersten Projektphase werden in einem ausgewählten Siedlungsbereich Daten rund um Strom, Wärme und Mobilität erfasst. Im zweiten Schritt werden die Daten in ein Energiekonzept für ländliche Quartiere eingepflegt.

In der dritten Phase geht es um die praktische Erprobung der Erkenntnisse in einer Versuchsreihe, die auch die Entwicklung von Speicherkonzepten vorsieht. Derzeit wählen die Projektpartner ein geeignetes Quartier im Versorgungsgebiet der SWTE Netz aus.

"Für uns als Betreiber des Gasnetzes und ab 2021 auch des Stromnetzes in der Region bietet das Forschungsprojekt der FH Münster große Chancen", sagt Tobias Koch, Geschäftsführer der SWTE Netz. "Wir erhoffen uns Erkenntnisse, wie wir unsere Netze weiterentwickeln müssen, damit sie zukünftigen Anforderungen genügen", fährt er fort.

Datenerhebung im Quartier

Und so geht es weiter im Forschungsprojekt: Ist ein geeignetes Modellquartier im Versorgungsgebiet der SWTE Netz ausgewählt, bekommen die Bürger und Betriebe dort Post von den Projektpartnern und einen Fragebogen rund um das Thema Mobilität, also die Nutzung von Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln.

Aus solchen Daten lässt sich ablesen, zu welchen Zeiten alternative Energieträger wie Strom oder Wasserstoff zur Verfügung stehen müssen. Die Daten bilden die Grundlage für die Planung und Dimensionierung von Speichern und Wasserstofferzeugungsanlagen. Im zweiten Schritt geht es um die Wärmeversorgung der Haushalte. Die Projektpartner sind sich einig, dass die Ergebnisse der Untersuchung eher langfristige Perspektiven eröffnen. (gun)